Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßt die Debatte um die Notwendigkeit des Hitzeschutzes. Patientinnen und Patienten der Krankenhäuser sind von extremen Temperaturen besonders betroffen, zumal Klinikgebäude heute nur selten angemessenen Schutz gegen Hitze bieten. So wichtig die Initiative von Bundesminister Lauterbach ist, bloße Worte allein schützen die Menschen nicht vor Hitze, es muss nun auch praktisches Handeln folgen. Dazu erklärt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG, Prof. Dr. Henriette Neumeyer:

„Die immer länger anhaltenden Hitzeperioden stellen die Krankenhäuser vor eine große Herausforderung. Sie müssen ihre Patientinnen und Patienten vor zu hohen Temperaturen schützen, denn für die ohnehin geschwächten Menschen sind überhitzte Innenräume noch einmal gefährlicher als für Gesunde. Und auch die Beschäftigten der Kliniken können ihre Arbeitszeit nicht in kühle Stunden verlegen oder ins Hitzefrei gehen. Die Hitzeschutzpläne und die Debatte darum sind gut und wichtig. Allerdings bleiben sie bislang rein theoretisch, denn bereits auf der vergangenen Hitzeschutzkonferenz der Bundesregierung hat Umweltministerin Steffi Lemke Hoffnungen auf zeitnahe Investitionen in Hitzeschutz und Gebäudekühlung zunichte gemacht. Aber die Krankenzimmer kühlen leider nicht durch Diskussionen und Absichtserklärungen ab. Die Krankenhäuser benötigen ein Investitionsprogramm, um flächendeckend die oft sehr alte Gebäudesubstanz auf Hitze vorzubereiten. In den Kliniken reicht es aber nur für die nötigsten Investitionen – häufig aus Eigenmitteln. Denn die Bundesländer erfüllen seit Jahrzehnten ihre gesetzliche Pflicht zur Investitionskostenfinanzierung nicht im erforderlichen Umfang. Der ausbleibende Inflationsausgleich verschärft die finanzielle Lücke noch einmal. Hitzeschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben, das muss die Bundesregierung im Hinblick auf eine resiliente Versorgung der Bevölkerung in Zeiten des Klimawandels berücksichtigen. Unzureichende Krankenhausstandards der Vergangenheit, wie Fensterverschattung, Ventilatoren und Kühlakkus werden den klimatischen Herausforderungen der kommenden Jahre nicht genug entgegensetzen können. Hier verlangen wir ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zum Handeln.“

In einem aktuellen Positionspapier fordert die DKG daher konkrete Maßnahmen zum Hitzeschutz im Krankenhaus. So sollen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Krankenhausfinanzierungsgesetz verankert und ein Klimaschutzfonds für die Krankenhäuser aufgesetzt werden. Denn der Umgang mit dem Klimawandel kann sich in den Kliniken nicht nur auf Kühlung der Krankenzimmer beschränken. Krankenhäuser sind außerdem intensive Energieverbraucher, die aber aufgrund des gewaltigen Investitionsstaus vielerorts noch mit völlig veralteter Heiztechnik, mangelhafter Fassadendämmung und vielem mehr konfrontiert sind. 

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.887 Krankenhäuser versorgen jährlich 17 Millionen stationäre Patienten (2020) und rund 21 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,4 Millionen Mitarbeitern. Bei 127 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

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