„Das Projekt hör mal: Lausitz – Ein Podcast zum Strukturwandel von Victoria Luh, Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS), ist eine Serie von Podcast-Episoden, die sich mit dem Strukturwandel in der Lausitz und seinen Auswirkungen beschäftigt. Die Lausitz als durch den Braunkohletagebau geprägte Region steht unausweichlich vor einem grundlegenden Strukturwandel. Es liegt auf der Hand, dass dieser Wandel wissenschaftlich begleitet werden muss, um die zukünftige Entwicklung nachhaltig zu gestalten. Die komplexe Problemstellung des mehrjährigen Forschungsprojekts und seine Ergebnisse in ein populäres, verständliches Kommunikationsformat zu überführen, war die Aufgabe, der sich Victoria Luh und ihre Kolleginnen und Kollegen vom RIFS gestellt haben. Erkennbares Ziel der geplanten Wissenschaftskommunikation war die direkte Auseinandersetzung mit den Betroffenen vor Ort, um im Wechselspiel deren Ansichten und Sorgen aufzunehmen und ihnen zugleich die wissenschaftliche Herangehensweise an den umfassenden Strukturwandel verständlich zu machen. Das Kommunikationsmittel der Wahl war in diesem Fall der Podcast“, so die WISPoP-Jury.
Um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen, stellten Frau Luh und der Podcaster Jan Schilling sich die Frage, wie „Kooperationen in der ostdeutschen Braunkohleregion Lausitz im Sinne eines demokratischen Strukturwandels gestaltet werden und welche Rolle dabei lokales Wissen spielt“. Dazu sprachen sie in vier Podcast-Folgen mit Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft, Kommunal- und Landespolitik, Beteiligungsexperten, Auszubildenden sowie Kulturschaffenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Besonders überzeugend war für die Jury die Umsetzung der Beiträge und Positionen der höchst verschiedenen Beteiligten in alltagssprachliches Wissen mit dem Ziel, auch weniger interessierte oder gar wissenschaftsferne Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Dabei ist sich das Team dessen bewusst, dass Podcasts nicht für alle diese Gruppen das wichtigste Informationsmedium sind, und stellt deshalb Überlegungen an, das Format zu erweitern. Dazu gehören eine Wiederaufnahme der bereits geführten Kneipengespräche, aber auch Nutzung der Kontakte in Lokalmedien.
Aufgrund dieses durchdachten Kommunikationsansatzes, der auch seine eigenen Grenzen reflektiert, verlieh die Jury Victoria Luh für das Projekt hör mal: Lausitz – Ein Podcast zum Strukturwandel den WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation 2023.
Den WISPoP-Publikumspreis haben in diesem Jahr Anna-Sophie Barbutev und Anne Gerlieb von der Fachhochschule Potsdam für ihr Instagram-Live-Format „Kopf und Kuchen“ gewonnen. Das Format gibt es seit Dezember 2022 regelmäßig einmal im Monat über den Instagram-Account @diewissenschaftlerinnen. Bei einem Stück Kuchen sprechen die Macherinnen mit einem klugen Kopf aus der Forschung und/oder Wissenschaftskommunikation. Das Community-Format ermöglicht es Wissenschaftlerinnen, in einem entspannten Rahmen über ihre Forschung zu sprechen und dabei auch praktische Tipps für die Wissenschaftskommunikation (WissKomm) zu liefern. Es zielt auf einen leichten Zugang zu WissKomm und Forschung ab. „Kopf und Kuchen“ macht die Leistung von Wissenschaftlerinnen sichtbar und unterstützt andere Wissenschaftlerinnen bei ihren Kommunikationsaktivitäten und der Karriereplanung.
Zur Bewerbung für den WISPoP 2023 aufgefordert waren (Nachwuchs-)Forschende, die ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse in innovativen Formaten über die Fachwelt hinaus kommunizieren und einen Beitrag dazu leisten, wissenschaftliche Resultate anderen Zielgruppen zugänglich zu machen.
Die Jury:
Franz Ossing (Juryvorsitzender), Medien und Kommunikation, Scientists for Future
Dr. Vera Schneider, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Matthias Zimmermann, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Universität Potsdam
Dr. Patrick Arnold, PoGS Postdoc-Sprecher, Universität Potsdam
Dr. Matthias Arlt, Wissenschaftskommunikator und Geschäftsführer, Die Blattmacher
Der Verein proWissen Potsdam wurde im April 2004 gegründet. Wissenschaft steht im Zentrum der Aktivitäten in der Wissenschaftsetage: Wir präsentieren wechselnde Ausstellungen zu Themen aus der Wissenschaft und in unterschiedlichen Veranstaltungen wird aktuelle Forschung in der Begegnung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erlebbar. ProWissen wird finanziert von der Landeshauptstadt Potsdam, wissenschaftlichen Institutionen, Unternehmen sowie Privatpersonen.
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