- H2-Förderung der EU geht nicht in die Metropolregion Rhein-Neckar
- Region setzt weiter voll auf Wasserstoff als Energieträger der Zukunft
- Studie unterstreicht großes Potenzial für die Region
Die Europäische Union (EU) hat Anfang August bekannt gegeben, dass die Fördermittel für das Projekt „H2 Valley“ nicht in die Metropolregion Rhein-Neckar gehen werden. In einem Konsortium von 23 Partnern hatte sich die Metropolregion Rhein-Neckar gemeinsam mit Akteuren aus dem Raum Mittlerer Neckar an der im Januar veröffentlichten Ausschreibung in Höhe von max. 20 Mio. Euro Fördermitteln beteiligt. „Wir bedauern sehr, dass sich die EU nicht für Rhein-Neckar als Modellregion für Wasserstoff entschieden hat“, verdeutlicht Bernd Kappenstein, Leiter Fachbereich Energie und Mobilität bei der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und verweist auf die im Mai veröffentlichte Wasserstoff-Potenzialanalyse. Diese von Experten der Prognos AG (Wirtschaftsforschung) und Thinkstep AG (Strategieberatung) erstellte Studie bescheinigt der MRN großes Potenzial, um zur Modellregion für Wasserstoff zu werden.
Aktuell wird geprüft, ob ein Großteil der vorgeschlagenen Projekte und Aktivitäten über nationale Fördermittel bezuschusst und umgesetzt werden könne. „Wir sind uns unserer Stärken bewusst und deshalb sehr zuversichtlich aufgrund des vorhandenen Potenzials und den in unserem Netzwerk zur Verfügung stehenden Kompetenzen und Ressourcen, den zukunftsweisenden Energieträger Wasserstoff nachhaltig in der Region zu verankern“, ergänzt Kappenstein. Die MRN als einer der bedeutendsten Wirtschaftsräume insbesondere in der Chemiebranche habe hervorragende Voraussetzungen sich zu einer Modellregion für Wasserstoff zu entwickeln.
Wasserstoff gilt als ein Energieträger der Zukunft und rückt bei der Umsetzung der Energiewende zunehmend in den Fokus. Wasserstoff in Verbindung mit der Brennstoffzellentechnologie zählt zu den strategischen Wachstumsfeldern in der Metropolregion Rhein-Neckar. Seit dem vergangenen Jahr beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern von Industrie- Verkehrs- und Versorgungsunternehmen sowie den drei Oberzentren Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen mit Produktions- und Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffs. Zur konkreten Abschätzung dieser Entwicklungschancen wurde von der Regionalentwicklungsgesellschaft Metropolregion Rhein-Neckar GmbH eine Potenzialanalyse in Auftrag gegeben. Unabhängige Experten der Prognos AG und der Thinkstep AG haben in einer Studie das wirtschaftliche und ökologische Potenzial, das sich durch die lokale Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff in der Region Rhein-Neckar ergibt, erhoben und analysiert. Dabei wurden auch die Arbeitsplatzeffekte und die Implikation auf den Technologietransfer begutachtet. Die Studie belegt: Der identifizierte Wasserstoffbedarf in der Metropolregion kann voraussichtlich vollständig lokal und aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Durch den Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellenanwendungen ergeben sich laut der Studie potenziell bis zu 1.100 neue Arbeitsplätze in der Region, größtenteils im Fahrzeugbau. Die frühzeitige Förderung von Wasserstoff kann den Wandel hin zum Elektroantrieb proaktiv gestalten.
Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (Mannheim) wurde 2006 gegründet. Ihre Gesellschafter sind neben dem Verband Region Rhein-Neckar und dem Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar die Industrie- und Handelskammern Rhein-Neckar, Pfalz, Darmstadt sowie die Handwerkskammern Mannheim und Rhein-Main. Im Zusammenspiel mit diesen und vielen weiteren Akteuren koordiniert die Regionalentwicklungsgesellschaft die Projektarbeit in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung, Digitalisierung, Energie, Kultur, Mobilität und Verwaltungsvereinfachung. Darüber hinaus leistet die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH durch Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit einen wichtigen Beitrag dazu, die Region zu positionieren und bekannt zu machen.
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