„Für Seka“ heißt der erste Roman der jungen Schriftstellerin Mina Hava. Darin erzählt sie von Seka, die mit Anfang 20 nach den Spuren ihrer zerbrochenen Familie und ihres bisherigen Lebens sucht. Sie rekonstruiert den Weg ihrer Eltern aus Bosnien in die Schweiz und fragt nach den Verbindungen, den Fäden zu ihr. Dabei stößt sie auf das Gefangenenlager in Omarska in den 1990er Jahren und auf einen Brief, der sie weiter nach Den Haag und Genf führt, später ins Berner Oberland. Und sie stellt fest, dass in Omarska heute Erz in den Minen abgebaut wird, als hätte es die Geschichte nicht gegeben, die eines fast schon vergessenen Krieges in Europa. Dabei wirken die Versehrungen der Vergangenheit bis in die Gegenwart fort.

Mina Hava, geboren 1998, studierte Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Auf Einladung von Arne Zerbst stellt sie am Dienstag, 11. Juli, um 19 Uhr in der Reihe „Sprachkunst“ ihren Debütroman vor: eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden.  Die Lesung findet im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule, Legienstraße 35 in Kiel, statt. Der Eintritt ist frei.

2014 von Präsident Dr. Arne Zerbst initiiert, gibt die Reihe „Sprachkunst“ mit ihren Autor*innenlesungen Impulse nach Innen und Außen. Anliegen des Literaturformats ist es, die bildende Kunst in eine produktive Nähe zur redenden Kunst zu setzen. Zu Gast waren seither unter anderem Hanns Zischler, Robert Menasse, Durs Grünbein, Emine Sevgi Özdamar, Judith Hermann oder Robert Habeck mit Andrea Paluch.c

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