Vorausschauendes Investment in die Infrastruktur fehlte

„So kann kein geregelter Zugbetrieb stattfinden!“ Klare Worte des BRB-Geschäftsführers Arnulf Schuchmann, der die DB Netz AG dafür verantwortlich macht, dass auf den Strecken der BRB immer wieder langfristige Störungen und kurzfristige Bauarbeiten der DB-Tochter zu Zugausfällen, großen Verspätungen und kurzfristigen Schienenersatzverkehren führen. „Als Folge haben wir unzufriedene Fahrgäste, die ihre durchaus berechtigte schlechte Laune an unseren Fahrpersonalen auslassen und unsere Betriebsplaner kommen kaum noch hinterher mit Umplanen und somit ist eine ordentliche Fahrgastinformation nicht mehr zu schaffen. Außerdem telefonieren wir uns die Finger wund, um Busunternehmen zu finden, die ersatzweise für uns fahren, was schier unmöglich ist, weil auch die Personalprobleme haben“, ärgert sich Schuchmann.

Marode Infrastruktur, defekte Weichen, gestörte Signale, Langsamfahrstellen wegen Hitze im Sommer, Feuchtigkeit im Herbst, Kälte und Schnee im Winter sowie Wechsel zwischen warm und kalt im Frühling, das kennt man inzwischen. Jetzt aber wird wegen Fahrdienstleitermangels aufseiten der DB zwischen Ingolstadt und Augsburg ab Freitag, 7., bis voraussichtlich Sonntag, 23.Juli 2023, nur noch im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Folge für die BRB: Es fallen Züge aus, der SEV ist nicht gesichert und wie es weitergehen soll, ist ungeklärt. „Hätte die DB Netz vorausschauend investiert und die Strecken nicht zu Tode gespart, hätten wir das Problem nicht, weil dort dann längst elektronische Stellwerke verbaut wären“, so der BRB-Geschäftsführer. „Es braucht nicht mal mehr einen Streik, um den Zugverkehr in Teilen lahmzulegen, da genügen schon kranke Mitarbeitende!“ Es mangele am unbedingten Willen und seit langem am nötigen Geld und zwar bei DB Netz AG und in der Politik. Stattdessen werde weiterhin nur der gröbste Schaden beseitigt, eine langfristige Strategie sei nicht zu erkennen, bemängelt Schuchmann: „Und die Zugausfälle kosten uns viel Geld. Keine Zugfahrt, kein Geld, so einfach macht man es sich im Umgang mit uns.“ Und fast täglich kämen neue Hiobsbotschaften hinzu. „Kein Wunder, dass wir Personalprobleme bekommen, da will doch keiner mehr in der Branche arbeiten!“ Das Image sei schlecht und es sei keine Besserung in Sicht.

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