Werden die Krankenhäuser mit der geplanten Klinikreform zukunftssicher sein, wird damit eine Zeitenwende angestoßen? Mit dieser Frage beschäftigen sich heute und morgen die Teilnehmer der 65. Jahrestagung des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands in Dresden. Die Notwendigkeit einer Reform sei für den VKD unstrittig, so dessen Präsident Dr. Josef Düllings in seiner Eröffnungsrede. Das habe der Verband sei Jahren gefordert. „Wie diese Reform am Ende aussehen und ob sie tatsächlich zu einer modernen und bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung führen wird, hängt auch davon ab, welche Prioritäten die Politik in Bund und Ländern setzt“, betonte er.

Dass tatsächlich die richtigen Prioritäten gesetzt werden, daran bestünden derzeit erhebliche Zweifel in den Krankenhäusern. „Alle kaufmännischen Führungskräfte sehen sich permanent mit der Aufgabe konfrontiert, eine Balance herzustellen zwischen dem Auftrag, die Patientenversorgung nach wie vor in guter Qualität zu garantieren und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit ihrer Häuser abzusichern. Etwas, das auch durch das aktuelle politische Handeln – oder genauer müsste man sagen, durch unterlassene Hilfeleistung – für viele unserer Kollegen schon fast unmöglich geworden ist.“

Er erinnerte daran, dass jeder Mensch in seinem Leben irgendwann ein Krankenhaus braucht. Dann könne man nur hoffen, dass die Patientenversorgung noch funktioniere. „Leider werden die Risiken derzeit nicht gesehen. Man kann nur hoffen, dass sie nicht zur Realität werden.“ Er forderte die Teilnehmer auf, „bleiben wir optimistisch und kämpfen wir weiter für unsere Kliniken! Lassen wir keine Mutlosigkeit aufkommen!“

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der ein Grußwort sprach, erklärte, Reformen müssten kommen. Wichtig sei für ihn, dass sich alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel einigten in der Überzeugung, dass dies zu einer besseren Versorgung führen werde, als es die gegenwärtige sei. Notwendig sei dann aber auch ein breiter Schulterschluss aller. Für ihn, so betonte er, sei eine sektorenübergreifende Versorgung wesentlich. Denjenigen, die die Transformation bewältigen müssten, sollte man das auch zutrauen.

Grußworte sprachen auch Dr. Antje Draheim, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, und Dresdens Bürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann.

Das Thema Gesundheitsversorgung der Zukunft prägt beide Konferenztage. Debattiert wurde darüber am heutigen ersten Tag u.a. in einer Podiumsdiskussion. Prof. Dr. Boris Augurzky, RWI Essen, Mitglied der Regierungskommission zur Krankenhausreform, gab einen Ausblick auf die Krankenhausversorgung im Jahr 2030.

Bereits vor Beginn der Tagung hatten sich die Teilnehmer zu einem Friedensgebet in der Frauenkirche versammelt.

120 Jahre VKD – auch das ist ein Thema der Konferenz. Der VKD habe gemeinsam mit den Krankenhäusern immer wieder Höhen und Tiefen erlebt und bewältigen müssen. Daran hatte VKD-Präsident Dr. Josef Düllings in seiner Rede ebenfalls erinnert. Am 5. Juli 1913 war der Verband in Dresden gegründet worden. An die 120 Jahre des damit ältesten Krankenhausverbandes Deutschlands wird heute zur Erinnerung an das Gründungsereignis mit einer gemeinsamen Fahrt auf einem traditionellen Raddampfer erinnert. Mit dabei VKD-Mitglieder, Ehrengäste und Unterstützer des Verbandes. Morgen wird das Jubiläum in einem Festvortrag des Präsidenten gewürdigt, in dem er Vergangenheit und Zukunft in den Blick nimmt.

 

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