Auf dem Container Terminal Burchardkai (CTB) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) geht die Elektrifizierung des Lagerbereichs mit der Inbetriebnahme vier moderner neuer Lagerblöcke voran. Durch die Umstellung werden die Dekarbonisierung der Arbeitsprozesse sowie die Verringerung von Emissionen im Hamburger Hafen weiter vorangetrieben. Die Umstellung der Technik wurde durch die Umweltbehörde mit Sondermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen der Initiative REACT-EU mit insgesamt zehn Millionen Euro gefördert.

HHLA-Vorstandsmitglied Jens Hansen: „Durch den Einsatz neuer Technologien wollen wir den Prozess des Containerumschlags auch auf unserem größten Terminal in Hamburg – dem CTB – vollständig elektrifizieren und zudem deutliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz erreichen. Mit Strom aus erneuerbaren Quellen sind wir dann in der Lage, unsere Prozesse im Hafen weiter zu dekarbonisieren. Wie das funktionieren kann, haben wir auf dem benachbarten Container Terminal Altenwerder bereits gezeigt. Die Umstellung auf die umweltfreundlichen Lagerkransysteme bringt uns diesem Ziel nun einen großen Schritt näher.“

Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Der Burchardkai ist Hamburgs größter und ältester Containerterminal. Hier begann für den Hamburger Hafen das Containerzeitalter. Das Bild von großen Schiffen, die an den Containerbrücken entladen werden, prägt unseren Hafen. Der Burchardkai steht wie kein anderer Ort in Hamburg für den globalen Warenaustausch und eine international vernetzte Weltwirtschaft. Mit der Inbetriebnahme der modernen Lagerkransysteme wird das Terminal noch energieeffizienter und damit weiter optimiert. Neue Technologien leisten einen entscheidenden Beitrag, um unseren Hafen – wie im Leitsatz des Hamburger Hafenentwicklungsplans formuliert – mit Innovationskraft und Qualität zu nachhaltiger Wertschöpfung zu führen.“ 

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Klimaschutz beginnt vor Ort. Im Hamburger Hafen haben wir jetzt mit der Inbetriebnahme des vierten automatisierten Lagerkransystems einen Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Container Terminals Burchardkai erreicht. Dieses Projekt spart jährlich knapp fünfeinhalb Millionen Liter Diesel und gut 11.000 Tonnen CO2 ein. Mehr noch: Die elektrifizierten Lagerkräne sind nicht nur deutlich leiser, es werden auch erhebliche Menge Ruß-, Feinstaub- und Stickstoffemissionen vermieden. Das verbessert die Lebensqualität der Hamburgerinnen und Hamburgern unmittelbar, vor allem in Hafennähe. Die zehn Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sind hier bestens angelegt – das Projekt gibt der Modernisierung des Containerumschlags einen ordentlichen Schub nach vorn, trägt langfristig zum Klimaschutz bei und demonstriert eindrucksvoll, dass höhere Kapazitäten bei geringeren Emissionen machbar sind. In Hamburg wollen wir bis 2045 CO2-neutral leben und wirtschaften. Grundlegend ist dabei, dass wir alle – Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger – gemeinsam mit aller Kraft am gleichen Strang ziehen. Projekte mit Strahlkraft – so wie dieses – motivieren dabei besonders.“

Die vier neuen Lagerblöcke, die im Laufe der ersten Jahreshälfte 2023 schrittweise in Betrieb genommen wurden, ergänzen das elektrische Containerlager am CTB um zusätzliche 8.500 Standardcontainer (TEU). Insgesamt verfügt das automatisierte Containerlager am CTB damit über eine Kapazität von knapp 39.000 TEU in insgesamt 19 Lagerblöcken. Durch die sukzessive Umstellung des energieintensiven Ein- und Auslagerns mit dieselbetriebenen Van-Carriern auf elektrische Lagerkransysteme (LKS) werden die CO2– und Schadstoffemissionen des Terminals weiter gesenkt.

Die automatisierten Lagerkransysteme zur Lagerung sowie zur Bereitstellung der Container für den Weitertransport werden mit Ökostrom betrieben. Mit der Umstellung wird außerdem die Voraussetzung geschaffen, auch den Horizontaltransport auf vollautomatische Containertransporter (Automated Guided Vehicles) umzurüsten, welche im Batteriebetrieb ebenfalls klimaneutral fahren.

Der CTB wird seit 2006 während des laufenden Betriebes kontinuierlich weiterentwickelt. Die Lagerblöcke mit den hochmodernen Lagerkransystemen sind am Terminal seit 2010 vollautomatisiert im Einsatz. Mit der Inbetriebnahme der vier weiteren Blöcke wurde die Flächeneffizienz des Terminals um mehr als 30 Prozent erhöht. Aufgrund der Stadtnähe ist die effiziente Nutzung der Flächen bei einer gleichzeitig möglichst geringen Emissionsbelastung im Hamburger Hafen besonders wichtig, dazu gehören auch Lärm- und Lichtemissionen. Am CTB werden aktuell bereits drei weitere Lagerblöcke gebaut, die das Lager ab 2024 auf insgesamt 22 Blöcke erweitern. Die HHLA setzt damit ihre Nachhaltigkeitsstrategie unter dem Leitmotiv „Balanced Logistics“ konsequent weiter um und kommt ihrem Ziel, bis 2040 im gesamten Konzern klimaneutral zu produzieren, einen weiteren Schritt näher.

Zur Funktionsweise der Lagerkransysteme
Das automatisierte Containerlager am CTB besteht aus nebeneinanderliegenden Lagerblöcken von jeweils 42 Metern Breite und 375 Metern Länge, die je nach Bauart zwischen 1.980 und 2.130 TEU aufnehmen können. Am CTB besteht die Besonderheit darin, dass ein Lagerkransystem aus drei Portalkränen besteht, die sich gegenseitig überfahren können. Das ist weltweit einzigartig und sorgt für höhere Produktivität, weil die Kransteuerung optimiert wird und die Überfahrbarkeit für eine effizientere Kranganglinie (Fahrwegdiagramm) sorgt. Je nach Bedarf kann zudem eine Seite des Blocklagers verstärkt genutzt werden. Das leistungsfähige IT-System der LKS ist in die Gesamtsteuerung des Terminals integriert und wird seit mehreren Jahren durch ein speziell entwickeltes KI-Modul unterstützt. Dieses hilft dabei, optimale Stellplätze für die eingelagerten Stahlboxen zu finden. Auf diese Weise kann das energieaufwändige Umstapeln von Containern reduziert werden.

Über die Hamburger Hafen und Logistik AG

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist ein führendes europäisches Logistikunternehmen. Mit einem dichten Netzwerk aus Seehafenterminals in Hamburg, Odessa, Tallinn und Triest, exzellenten Hinterland-Anbindungen und damit verknüpften Intermodal-Drehscheiben in Mittel- und Ost-Europa ist die HHLA der logistische und digitale Knotenpunkt entlang der Transportströme der Zukunft. Das Geschäftsmodell setzt auf innovative Technologien und ist der Nachhaltigkeit verpflichtet. www.hhla.de

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