Alle drei Medaillen im 420er bleiben in Deutschland, und zweimal „Bronze“ im 2.4mR und der OK-Jolle – so lautet die Bilanz der Gastgeber in drei internationalen Bootsklassen, für die die Kieler Woche 2023 am Dienstag (20. Juni) zu Ende ging. Der Hamburger Sönke Behrens erkämpfte sich den dritten Platz der OKs hinter Michal Strumnik (Polen) und dem Dänen Thomas Gabs in drei Rennen hart. Heiko Kröger aus Ammersbek, Seriensieger der Vorjahre, musste bei den 2.4ern Antonio Squinzzato aus Italien und dem Belgier Ben van Cauwenbergh den Vortritt lassen. Lysander Winter und Constantin Bötsch (Hamburg) siegten im 420er ohne weitere Wettfahrten.

Im vergangenen Jahr zur Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft vor Schilksee retteten sie im Schlussspurt einen dritten Platz, jetzt haben sie das Revier auf der Kieler Außenförde endgültig zu ihrem erklärt: Lysander Winter und Constantin Bötsch segelten im ersten Rennen auf der Kieler Förde auf die 420er-Spitzenposition, streiften sich zum zweiten Tag das Gelbe Trikot über und verteidigten das Jersey der Führenden am letzten Tag, ohne noch mal auf das Wasser zu müssen. Als das Flaggen-Signal zum Abbruch aller weiteren Wettfahrten gesetzt wurde, klatschte das Duo befreit ab: „Geil, Digger!“

Der Kieler Woche-Sieg vor Amelie Wehrle/Riccardo Honold (Bodensee) und den Deutschen Jugendmeistern des Vorjahres, Johann Emmer/Jannis Liebig (Berlin), war für Winter/Bötsch ein wichtiger Schritt für die weitere Saisonplanung. Das Team will sich das einzige deutsche Ticket zu den World Sailing Youth Worlds im Dezember in Brasilien sichern. Dafür war die Kieler Woche die erste von zwei Ausscheidungsregatten. „Endlich hat es mal hier in Kiel geklappt. Wir hatten uns gut vorbereitet und zu dieser Regatta unser neues Boot bekommen. Der Speed war von einer anderen Welt, und unsere Starts waren mega“, kommentierte Steuermann Winter nach der Serie 1, 1, (21), 3, 4, 1. „Trotzdem war es eng. Die Top-Teams segeln auch bei diesen trickreichen Bedingungen stabil.“

Im Gegensatz zu den 420ern schafften die OK-Jollen und die 2.4mR an ihrem Finaltag noch drei Wettfahrten, puschten ihr Gesamtpensum ebenfalls noch auf sechs Rennen. Der Pole Michal Strumnik feierte bei seiner Kieler Woche-Premiere gleich den großen OK-Coup. „Ich wollte immer mal hierherkommen, es war wunderbar, und ich komme 2024 wieder“, sagte Strumnik, der für die Teilnahme an der Kieler Woche sogar die folgende Weltmeisterschaft in England sausen lässt. „Dafür fehlt mir leider die Zeit. Ich plane die Europameisterschaft im Herbst auf dem Gardasee.“ Der 40-Jährige gehört zu den Youngstern in der Klasse und ist noch ganz frisch in der OK-Jolle unterwegs: „Es hat sich aber gleich sehr gut angefühlt.“

Der erste Verfolger Thomas Gabs aus Dänemark segelte in der OK-Jolle seine zweite Kieler Woche. Vor zwei Jahren landete er auf Rang 21, jetzt machte er einen großen Sprung nach vorn. „Ich bin sehr glücklich. Es waren keine leichten Bedingungen mit drehenden Winden und kabbeligen Wellen vor der Steilküste. Der Pole war einfach zu schnell. Mit dem letzten Rennen schaffte der Hamburger Sönke Behrens noch den Sprung auf das Podium, da sich die anderen Anwärter auf den dritten Platz ihre Streichresultate erlaubten.

 

Nach intensiven Trainings in diesem Frühjahr belohnte sich der Italiener Antonio Squizzato mit dem Gesamtsieg im 2.4mR. Im pink-farbenen Shirt des Drittplatzierten war er in den finalen Tag gestartet und eroberte mit einem fast perfekten Tag (1, 2, 1) noch die Spitze: „Mein Club und der Verband haben in den vergangenen Wochen ein großartiges Training organisiert. Ich habe viel am Trimm gearbeitet und bin froh, diesen Sieg mit nach Hause zu bringen“, so der 49-Jährige. Heiko Kröger erkannte die für ihn ungewohnte Rangfolge kurz und knapp an: „Die beiden waren diesmal schlicht besser als ich.“

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