Für die Bekämpfung der derzeitigen weltweiten Ernährungskrise stehen weniger finanzielle Mittel zur Verfügung als noch bei der globalen Hungerkrise von 2008. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der internationalen Hilfsorganisation CARE. Die Studie verglich Hungerstatistiken und Finanzierungsmuster der letzten beiden großen Ernährungskrisen. Obwohl die anhaltende Krise von 2022 sogar mehr Menschen in den Hunger getrieben hat, wird heute nicht mit der gleichen Dringlichkeit und Finanzierung reagiert wie noch vor 15 Jahren. Darüber hinaus stellt CARE im Ergebnisbericht fest, dass die internationale Staatengemeinschaft ab 2008 eine Gelegenheit zur Bewältigung künftiger Nahrungsmittelkrisen verpasst hat.

„Während Entscheidungsträger:innen auf die Krise von 2008 mit einer beispiellosen Finanzierung reagierten, wird die Krise von 2022 bei weitem nicht mit der gleichen Dringlichkeit angegangen. Dabei ist der Anstieg der Zahl der Hungernden in der heutigen Krise doppelt so stark“, sagt Emily Janoch, Leiterin Wissensmanagement bei CARE.

2008 führte der weltweite wirtschaftliche und finanzielle Zusammenbruch zu einem astronomischen Anstieg der Lebensmittelpreise und des Hungers. Heute haben COVID-19, konfliktbedingte Brennstoff- und Lebensmittelpreisschocks sowie die voranschreitende Klimakrise viele Länder bei der Hungerbekämpfung um Jahrzehnte zurückgeworfen. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist enorm gestiegen.

Von 2019 bis 2022 wuchs die Zahl der Hungernden weltweit um 209,6 Millionen Menschen und wird laut Prognosen für das Jahr 2023 weiter zunehmen. Gleichzeitig war der Finanzierungsbedarfs der humanitären Mittel im Jahr 2022 nur zu etwa 56 Prozent gedeckt, während 2008 immerhin 72,5 Prozent des Bedarfs erfüllt wurde. Der Bericht unterstreicht, dass die internationale Staatengemeinschaft bei der Reaktion auf die Krise von 2008 eine Chance verpasst hat, langfristige Resilienzen gegenüber künftigen Schocks im globalen Ernährungssystem aufzubauen.

„Bei der Aufstockung und Finanzierung zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs damals wurde nicht genug für die mittel- und langfristige Ernährungssicherheit getan, was das Ausmaß der heutigen Krise deutlich begrenzt hätte“, sagt Janoch. „Wir brauchen hierfür keine neuen Lösungen, wir brauchen stärkere Systeme.“

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