„Die technischen UN-Zwischenverhandlungen sind für den Erfolg der internationalen Klimaverhandlungen im November von großer politischer Bedeutung. Auch die Debatten in Deutschland zeigen, dass die Weltgemeinschaft immer noch nicht bereit ist, ihre bisherige Wirtschafts- und Lebensweise zu verändern. Es geht in Dubai um die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze und damit auch um den schnellen und gerechten Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen. Der Gastgeber Öl-Scheich Al-Jaber und die Weltpolitker*innen müssen sich klar zum Aus Fossiler Energien bekennen. Der Weltklimarat (IPCC) ist sich bereits sicher: Es gibt keinen Platz mehr für neue fossile Brennstoffe und auch nicht für Technologien, die nicht zu drastischen Emissionsminderungen führen.
Wegen der klimapolitischen Irrfahrt der Ampelregierung, vorangetrieben durch die FDP, kann auch Deutschland sich nicht mit Lorbeeren schmücken. Für einen gerechten 1,5-Grad-Kurs müssen jetzt alle Ziele und Maßnahmen konsequent daran ausgerichtet werden. Scheinlösungen wie die Entnahme oder Speicherung von Kohlenstoff sind dabei der falsche Weg. Werden sie Realität, ist dies ein Freibrief für die fossile Lobby und kein Schritt, um jetzt die tödlichen Folgen der Klimakrise einzudämmen.“
Karola Knuth, Mitglied im BUNDjugend Bundesvorstand fügt hinzu:
„Dieses Jahr muss es weiterhin darum gehen, dass zusätzliche Gelder für gerade jetzt geschehende Schäden und Verluste vor allem von reichen Nationen bereitgestellt werden. Diese müssen bereits 2024 abrufbar sein, damit Menschen, die schon jetzt unter dem Klimawandel leiden, entsprechende Hilfe und Entschädigung bekommen.“
Hintergrund:
Aus Sicht des BUND müssen sowohl in Bonn als auch in Dubai drei Themen prioritär behandelt werden, um auf einen 1,5-Grad-Pfad zu gelangen und der Klimakrise entschlossen entgegen zu treten:
- Ehrliche, globale Bestandsaufnahme: In Dubai muss die internationale Staatengemeinschaft schonungslos und ehrlich Bilanz ziehen, wo die Welt im Kampf gegen die Klimakrise steht – mit der Absicht, ehrgeizigere Ziele und Maßnahmen zu fördern, um die große Emissionslücke zu schließen und eine klimaresiliente und gerechte Zukunft zu beschleunigen. Diese erste umfassende Bewertung der weltweiten Fortschritte seit des Pariser Klimaabkommens in 2015 ist unerlässlich, um die künftigen Klimaschutzverpflichtungen und -maßnahmen 1,5-Grad-gerecht zu beschließen, einschließlich der Verbesserung der nationalen Beiträge (NDCs) der Länder. Sie wird auch dazu beitragen, Transparenz, Rechenschaftspflicht und globale Zusammenarbeit in der Klimakrise zu gewährleisten.
- Gezielte Umsetzung und Bereitstellung von Geldern in den neuen Fond zu Verlusten und bleibenden Schäden, der 2022 verabschiedet wurde.
- Das Aus für fossile Brennstoffe muss schnell und gerecht beschlossen und umgesetzt werden. Technologische Ansätze, die nicht zu schnellen Emissionsreduktionen führen, dürfen nicht als Scheinlösung genutzt werden.
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