Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion wird im Verteilnetz von E.ON den weltweit ersten dezentralen Netzbooster anschließen. Die modularen Batteriespeicher stabilisieren das Stromnetz, reduzieren Eingriffe und sparen damit Kosten für die Netzkunden. Die erste Anlage wird im Gebiet von LEW Verteilnetz (LVN), einem regionalen Netzbetreiber der E.ON-Gruppe, in Bayerisch-Schwaben umgesetzt.

Das Konzept haben Amprion und E.ON im Rahmen ihrer seit Ende 2020 bestehenden Kooperation erarbeitet. Ziel der Zusammenarbeit ist unter anderem das gemeinsame Entwickeln innovativer Betriebsmittel für die Systemstabilität. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat Amprion nun grundsätzlich grünes Licht für die Umsetzung des neuen Netzbooster-Konzepts gegeben.

„Wir freuen uns, die Bestätigung der BNetzA für diese innovative Technologie erhalten zu haben. Der dezentrale Netzbooster wird Amprion und E.ON dabei helfen, das Stromnetz stabil zu halten und gleichzeitig die Kosten für Netzeingriffe und damit die Netzentgelte in Deutschland zu senken“, sagt Amprion-CEO Hans-Jürgen Brick.

„Ich schätze die enge Zusammenarbeit zwischen E.ON und Amprion sehr. Die Energieinfrastruktur der Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber ist von herausragender Bedeutung für das Erreichen der klimapolitischen Ziele der Bundesregierung. Durch unsere gemeinsamen Projekte möchten wir den Netzbetrieb ganzheitlich optimieren – zum Wohle unserer Kunden und eines klimaneutralen Energiesystems“, so Thomas König, E.ON-Netzvorstand.

Netzbooster sind Großbatteriespeicher, die dabei helfen, das Stromnetz höher auszulasten. Erst bei Auftreten einer Störung im Übertragungsnetz wird mittels Netzboostern schnell reagiert und so störungsbedingten Überlastungen entgegengewirkt, damit es nicht zu Folgeschäden kommt. Die Batteriespeicher können ihre Leistung dafür innerhalb von Sekunden erbringen. Somit müssen die Netzbetreiber vor der Störung die Auslastung der Betriebsmittel nicht durch präventiven Redispatch reduzieren, weshalb die Kosten für das Engpassmanagement sinken.

Das Konzept des dezentralen Netzboosters sieht erstmalig vor, mehrere kleinere, modulare Batteriespeicher in der Verteilnetzebene anzuschließen. Dieser Aufbau mindert Anschlusskosten, erhöht die Verfügbarkeit des gesamten Speichersystems und verbessert die Flexibilität im Verteilnetz. Die modularen Komponenten können zudem schneller realisiert werden und greifen weniger in die Umwelt ein. Der Netzbooster reduziert darüber hinaus den Bedarf für Eingriffe ins Netz.

Die dezentralen Module bieten eine Gesamtleistung von rund 250 Megawatt. Die erste Anlage wird im Gebiet der LEW Verteilnetz (LVN), einem regionalen Netzbetreiber der E.ON-Gruppe, in Bayerisch-Schwaben umgesetzt und soll ab dem Jahr 2026 eingesetzt werden.

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