Morgens um 9 Uhr sind die beiden Aufenthaltsräume im Klosterkeller von Stimmengewirr erfüllt. Während einige Gäste nur kurz etwas essen wollen, bleiben andere etwas länger und tauschen sich mit den anderen aus. So auch Manfred, der seit sieben Jahren jeden Tag vorbeikommt und sich über Frühstück und Mittagessen in Gesellschaft freut. „Als ich das erste Mal da war, hatte ich nichts zu essen und wusste nicht, wie ich mich anziehen sollte. Die Menschen hier haben mich trotzdem bewirtet als wäre ich der Kaiser persönlich“, erinnert er sich. Und nicht nur zwischen dem Team und den Gästen herrscht eine offene, wertschätzende Atmosphäre. Auch unter den Besuchern gibt es eine hohe Solidarität, hat Leiter Matthias Eichbauer beobachtet. „Gerade weil sie wissen, wie es im Leben laufen kann, sind sie füreinander da“, betont er.
Insgesamt vier Festangestellte und 35 Ehrenamtliche arbeiten aktuell im Treffpunkt. Leute, die mit viel Herzblut dabei sind, die den Gästen Wertschätzung entgegenbringen und den Klosterkeller zu einem Ort machen, an dem Seelsorge und Soziales zusammenkommen. „Es stehen Blumen auf den Tischen und Kerzen, das Essen ist gut und abwechslungsreich“, sagt Eichbauer. Ihm ist es wichtig, dass die Menschen, die ihr Leben zwischen den Hilfesystemen verbringen, Wohnungslose und von Altersarmut Betroffene sich in den Räumen wohlfühlen und die Unterstützung erhalten, die sie sich wünschen.
Etwa 150 bis 200 verschiedene Menschen nehmen das Angebot insgesamt wahr. Im Durchschnitt kommen zum Frühstück etwa 15 Personen und zum Mittagessen 30 bis 35 Gäste. In der kleinen Kleiderkammer des Treffpunkts können sie sich mit gespendeter Kleidung eindecken. „Es gibt viele Spenden, mit Kleidung sind wir sehr gut versorgt. Bedarf besteht allerdings an Zelten, Schlafsäcken, Isomatten und Outdoorkleidung“, sagt Matthias Eichbauer. „Auch Kaffee und haltbare Lebensmittel können wir gut gebrauchen.“
Eröffnet wurde der Treffpunkt „An der Clemenskirche“ am 17. Mai 1978 von Clemensschwester M. Eveline. Bis dahin war die Wohnungslosenhilfe häufig autoritär organisiert. Nun sollte auf Augenhöhe geholfen werden. Es bildete sich ein Netzwerk an klösterlichen Essensausgaben, das sich über die Jahre professionalisierte. Die Energie der Laienbewegung wurde bis heute beibehalten.
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