Am 11. Mai 2023 erhielten in der Landwirtschaftskammer Hamburg 16 frisch ausgebildete Meisterinnen und Meister des Garten- und Landschaftsbaus nach erfolgreich abgelegter Prüfung ihren Meisterbrief. Zuvor hatten sie 15 Monate lang beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg (FGL HH) den Meistervorbereitungskurs absolviert.

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, in denen die Vorbereitung zur Meisterprüfung in Vollzeit an Fachschulen durchgeführt wird, leitet in Hamburg der FGL HH die Meisterausbildung in Eigenregie und berufsbegleitend.

Ein Modell, das seit mehr als 30 Jahren erfolgreich funktioniert.

Normale Arbeit im Betrieb und zweimal wöchentlich abends Unterricht im Bildungszentrum des „Hamburger Hauses des Landschaftsbaus“ (HHL) – so sieht über fast anderthalb Jahre der Alltag derjenigen aus, die sich in der Hansestadt Hamburg zum Meister oder zur Meisterin im Garten- und Landschaftsbau weiterbilden möchten. Seit 1991 bietet der FGL HH im zweijährigen Rhythmus einen berufsbegleitenden Meisterkurs für maximal 20 Personen an. Bisher war jeder Lehrgang nahezu ausgebucht. Denn das Modell des Hamburger Fachverbands, die Vorbereitung auf die Meisterprüfung kompatibel mit dem Arbeitsalltag der Teilnehmer anzubieten, ist trotz der Doppelbelastung für viele Meisteranwärter/innen sehr reizvoll. „Die Teilnehmer arbeiten weiterhin in ihren Betrieben und müssen somit ihr Berufsleben für die Meisterschule nicht unterbrechen. Blockunterricht in Vollzeit gibt es bei uns nur zwei Monate lang und zwar im Winter, wenn sich die angehenden GaLaBau-Meisterinnen und -Meister einfacher in ihrem Betrieb freistellen lassen können“, sagt Sylvia Eggers, Referentin für Nachwuchswerbung beim FGL HH und seit 20 Jahren Koordinatorin der Meisterlehrgänge. Die Kombination aus Voll- und vor allem Teilzeitunterricht, so Eggers weiter, gäbe es nur bei ganz wenigen Meistervorbereitungslehrgängen in Deutschland. Die Möglichkeit, sich weiterbilden zu können und gleichzeitig im Beruf zu bleiben, wüssten viele Meisteranwärter zu schätzen.

Beste Abschlussquote in der Geschichte der Meisterkurse

So war es auch bei den 16 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen des Meistervorbereitungskurses, der Ende März 2023 endete. Nach den letzten Prüfungen vor der Hamburger Landwirtschaftskammer (LWK) standen die

Ergebnisse fest. Besonders erfreulich für die Referent:innen und die Kurskoordinator:innen Sylvia Eggers und Dirk Wyrobek: Nur ein Prüfling fiel bei der Meisterprüfung durch. „Das hatten wir noch nie und es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“ sagte Sylvia Eggers. Bei der Freisprechungsfeier in der LWK am 11. Mai bedanke sich der Fachverband beim Koordinations-Team mit einem Buchpräsent und schenkte jedem der erfolgreichen Absolvent:innen einen Sämling des Urweltmammutbaums (Metasequoia glyptostroboides), der auch als lebendes Fossil gilt. Die Meisterbriefe überreichten der Kammerpräsident Andreas Kröger, die LWK-Geschäftsführerin Nadine Eckhoff und der Vorsitzenden des FGL HH, Ludger Plaßmann.

Experten und Kämpfer für nachhaltige Stadtentwicklung

„Der landschaftsgärtnerische Berufsstand hat nun 16 neue Meisterinnen und Meister, und die brauchen wir nötigst! Die Auftragslage der Hamburger Fachbetriebe ist trotz Ukrainekrieg, Inflation und Preisanstieg noch als gut zu bezeichnen, und wir brauchen Sie als hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte, um diese Aufträge zu erfüllen“, sagte Ludger Plaßmann und betonte die zentrale Rolle, die die Meister:innen des Garten- und Landschaftsbaus in der nachhaltigen Stadtentwicklung spielen: „Die Politik propagiert ökologische Vielfalt, Artenschutz, Biodiversität und vieles mehr. Das können Politiker nicht leisten! Sie als Landschaftsgärtner- Meister:innen sind die Expertinnen und Experten, die Enthusiasten und die Kämpfer:innen für ein lebenswertes Hamburg! Sie sind mit Ihrer Qualifikation in der Lage, Schottergärten zu verhindern und einen Beitrag zu einem vielfältigen und nachhaltigen Grün in unserer Stadt zu leisten. Sie haben viel zu tun und viel vor sich, und dabei wünsche ich Ihnen ganz viel Erfolg!“

Andreas Kröger warf einen Blick in die Zukunft der Absolvent:innen: „Nach Ihrer Prüfung kommt nun ein neuer Abschnitt, in dem Sie das Gelernte in die Praxis umsetzen und sich neuen Herausforderungen stellen werden. Gestalten Sie die Zukunft unserer Stadt, denn Sie sind eine wichtige Stellschraube in Zeiten des Klimawandels! Warten Sie nicht nur darauf, was kommt! Sie werden in Ihrem Beruf immer Nachhaltiges mit Pflanzen schaffen und wir brauchen Sie um die regionalen Klimaprobleme anzugehen!“

Auch die neue Amtsleiterin im Bereich Agrarwirtschaft der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Dr. Ina Tjardes, richtete einige Worte an die Absolvent:innen. „Ich sehe in den neuen Meister:innen die Verfechter:innen und Multiplikator:innen für das Grün in der Stadt Hamburg. Es ist eine große Aufgabe, noch mehr Potential für Grün in der Stadt zu wecken!“

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