Wer ein gebrauchtes oder neues Auto kauft, der weiß, worauf er achten muss: Leistung und Verbrauch, Ausstattung und Preis sind gängige Kriterien. Beim Elektroauto muss man jedoch auf ein paar Extrapunkte achten, wie der aktuelle Kaufratgeber der Zeitschrift auto motor und sport MO/OVE beschreibt.

Ladetechnik: Alle Elektroautos beherrschen sowohl Laden mit Gleichstrom als auch mit Wechselstrom. Wird ein Elektroauto an einer Steckdose oder Wallbox geladen, wandelt das im Auto eingebaute Ladegerät den Wechselstrom aus der Leitung in Gleichstrom um. Günstige Stromer haben jedoch Ladegeräte, die oft nur einphasig laden können. Von maximal möglichen 11 kW kommen dann nur 3,7 kW im Auto an. Stärkere Ladegeräte, die höhere Ladeleistungen ermöglichen, kosten Aufpreis. Daran sollte man nicht sparen, sonst kann das Laden unterwegs „endlos“ dauern. Beispiel: Der 74 kWh-Akku des Hyundai Ioniq 5 braucht an der Steckdose 38 Stunden, bis er vollgeladen ist. An einer 11-kW-Wallbox dauert das nur acht Stunden.

Stromverluste: Die Angabe zur Energiemenge, die ein Akku speichern kann, variiert teils für ein und denselben Akku: So gibt Mercedes für den EQC 80 kWh an, obwohl der Speicher 85 kWh aufnimmt. Die letzten 5 kWh lassen sich jedoch nicht leer fahren, weil dies den Akku zu sehr strapazieren würde. Entscheidend für die Reichweite ist die Netto-Kapazität des Akkus, während die Brutto-Angabe eher von technischer Bedeutung ist. Doch wie kann es sein, dass in einen entleerten 80-kWh-Akku beim Laden 90 kWh Strom fließen? Das liegt an den Ladeverlusten. Durch den Widerstand der Ladekabel entsteht Wärme, so dass ein Teil des Stroms verpufft. Wie hoch diese Ladeverluste ausfallen, hängt von mehreren Faktoren ab, typisch sind Ladeverluste von 10 bis 15 Prozent.

Reichweite: Die von den Herstellern angegebenen Reichweiten sind eher theoretischer Natur und werden aufgrund des vorgegebenen WLTP-Fahrzyklus‘ für eine Temperatur von 23 Grad errechnet. Doch selbst im Sommer erreichen Stromer diese Werte nicht, im Winter sind die Reichweiten noch niedriger. Das liegt zum einen an den elektrochemischen Prozessen im Akku selbst, zum anderen steigt im Winter der Stromverbrauch etwa durch das Beheizen des Innenraums.

Alterung des Akkus: Mit dem Alter und der Anzahl der Ladevorgänge altert ein Akku. Verrückt: Auch wenn ein Auto nicht fährt und nicht geladen wird, altert der Akku. Besonders belastend ist, wenn ein Akku immer wieder zu 100 Prozent aufgeladen oder auf fast Null Prozent entleert wird. Am wohlsten fühlt sich ein Akku bei Ladezuständen zwischen 30 und 70 Prozent. Deshalb sollte man den Akku auch nicht nach jeder Fahrt laden. Hat man genug Zeit zum Laden, empfiehlt es sich, auch die Ladeleistung zu reduzieren, das schont den Akku. Schnellladen belastet die Batterie zusätzlich. Bis zu 100 Prozent sollte man den Akku nur laden, wenn man auf eine lange Reise geht.

 

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