Am 1. April beginnt das neue Jagdjahr. Zeit für die Niedersächsischen Landesforsten, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. „Im vergangenen Jahr haben wir in den Landesforsten fast 10.000 Wildschweine erlegen können – so viele wie seit Jahren nicht.“ erläutert Abteilungsleiter Peter Wollborn, bei den Landesforsten für die Jagd verantwortlich. Die Ergebnisse bei den anderen Wildarten bewegen sich weitgehend auf dem Niveau der Vorjahre.

Die hohen Erlegungszahlen des Vorjahres (rund 8.500 Wildschweine) sind damit dank großer Anstrengungen und der Unterstützung durch zahlreiche private Jägerinnen und Jäger vor allem bei den Gemeinschaftsjagden im Herbst und Winter nochmals übertroffen worden. Damit haben die Landesforsten in hohem Maße zur Regulierung der landesweit hohen Wildschweinbestände beigetragen und einen wesentlichen Beitrag zur Seuchenprävention geleistet. Weil die Wildschweine Überträger der „Afrikanischen Schweinepest“ sein können, ist die Reduktion der Wildschweinpopulation ein wesentlicher Teil der Vorsorge.

Beim Rot- und Damwild sowie bei dem in Niedersachsen überall verbreiteten Rehwild liegen die Ergebnisse im Bereich der Vorjahre, wenn auch nicht ganz an das gute Niveau des letzten Jahres angeknüpft werden konnte. „Unser Ziel sind ökosystemangepasste Wildbestände. Dies gilt sowohl bei den Wildschweinen, v.a. natürlich in Zeiten drohender Pestfälle, aber im Besonderen auch bei der Regulierung der Wildtiere, die großen Einfluss auf die Verjüngung der Waldbäume haben.“ Dies ist vor allem das Rehwild, aber auch das Rot- oder Damwild, das in den meisten großen zusammenhängenden Waldgebieten Niedersachsen beheimatet ist. In Summe haben die Landesforsten über 31.000 Stück Schalenwild als schmackhaftes Wildbret vermarkten können. „Regional erzeugtes Wildbret ist und bleibt ein ökologisch unbedenkliches und gesundes Lebensmittel. Dies gilt insbesondere auch für Wildschweinfleisch, denn die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich“, so Wollborn weiter.

Über Niedersächsische Landesforsten

Die Niedersächsische Landesforsten (NLF) sind ein öffentliches Unternehmen, das den niedersächsischen Landeswald bewirtschaftet, insgesamt rd. 330.000 Hektar (ca. 1/3 der Waldfläche Niedersachsens). Die nachhaltige und multifunktionale Bewirtschaftung auf ökologischer Grundlage orientiert sich an den 13 Grundsätzen des Programms für "Langfristige Ökologische Waldentwicklung" (LÖWE). LÖWE ist ein integratives Konzept, das ökonomische, ökologische und soziale Ziele in Bezug auf den Landeswald harmonisiert. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Entwicklung des Landeswaldes hin zu gemischten, vielfältigen, strukturreichen Wäldern, die ertragreich, stabil und vital sind.

Flächendeckend kommen in den Landesforsten Schwarz- und Rehwild vor, in den großen zusammenhängenden Waldgebieten im Bergland, im Harz und in der Heide auch das Rotwild. Verbreitungsschwerpunkt des Damwildes ist hingegen der Nordwesten Niedersachsens.

Durch den Fraß der Triebe und Knospen junger Bäume (Verbiss genannt) und das Abschälen der Baumrinde (vor allem durch das Rotwild, gelegentlich auch durch das Damwild), haben diese Wildtiere einen großen Einfluss auf Waldökosysteme. Die Jagd in den Landesforsten verfolgt daher vorrangig das Ziel, die Populationen dieser Arten so zu regulieren, dass junge Bäume aller Baumarten aufwachsen können, ohne sie z. B. durch Zäune vor diesen Schäden schützen zu müssen.

Der Tierschutz genießt hierbei hohe Priorität, weshalb die Landesforsten versuchen, an möglichst wenigen Tagen im Jahr zu jagen um das Wild so wenig wie möglich zu stören und weshalb von den Jägerinnen und Jägern auch Schießübungsnachweise zu erbringen sind.

Die Afrikanische Schweinepest kommt seit einigen Jahren in einigen osteuropäischen Staaten vor und droht sich von dort weiter auszubreiten. Sie ist in Deutschland bisher nicht angekommen. Die Bestandesreduktion soll dazu beitragen, das Risiko ihrer Verbreitung durch Wildschweine zu mindern.

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