Die Therapie mit Lamas ist bereits seit einigen Jahren Teil der Behandlung von psychischen Erkrankungen im Zentrum für Psychische Gesundheit und der Klinik am Vogelsang. Tier- und naturgestützte Therapien zur Behandlung von psychischen Störungen finden zunehmend Beachtung in der Forschung und Praxis.
In einem Fachvortrag im Rahmen der Fortbildungsreihe für Fachkreise gab Professorin Elisabeth Schramm am 25. April Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse zu diesem Thema und dazu, wie neurobiologische, psychologische und soziale Effekte entstehen können.
Therapie mit Tieren wirkt erwiesenermaßen stress- und angstreduzierend: Bisherige Forschungsarbeiten brachten vielversprechende Ergebnisse
Der Einsatz von Tieren wirkt erwiesenermaßen stress- und angstreduzierend, motivierend, stimmungsaufhellend und vertrauensfördernd. Einer der nachgewiesenen Wirkungsmechanismen ist die erhöhte Ausschüttung des Bindungs- und Vertrauenshormons Oxytocin, die sowohl beim Mensch als auch beim Tier stattfindet. Diese Wirkungsmechanismen können eine positive Wirkung auf Menschen mit depressiven Symptomen haben und das Einlassen auf den Therapieprozess fördern. „Bisherige Forschungsarbeiten zur Wirksamkeit tiergestützter Therapie bei Depressionen erbrachten vielversprechende Ergebnisse, müssen allerdings aufgrund methodischer Einschränkungen als vorläufig betrachtet werden“, so Professorin Schramm.
„Mit unserer Lama-Therapie können wir unseren Patientinnen und Patienten wertvolle Erfahrungen während ihrer Therapie ermöglichen“, erläutert Matthias Holzapfel, leitender Psychologe des Zentrums für Psychische Gesundheit. Der Kontakt zu den Tieren bietet therapeutische Zugänge, die sich sonst nicht erschließen würden. Wärme, Sicherheit, der Aufbau von Vertrauen und auch das Zusammengehörigkeitsgefühl sind Faktoren in der tiergestützten Therapie, die positiv auf die Patient*innen und ihre Behandlung wirken können.
Kurzbiographie: Professorin Dr. Elisabeth Schramm
Prof. Dr. phil. Elisabeth Schramm ist approbierte Klinische Psychologin, psychotherapeutische Supervisorin, Leiterin der Sektion „Psychotherapieforschung in der Psychiatrie“ am Freiburger Uniklinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Psychotherapieoutcome- und Prozessforschung im Bereich affektiver- und Persönlichkeitsstörungen. Zahlreiche nationale und internationale Publikationen. Spezialisierung auf Interpersonelle Psychotherapieansätze, achtsamkeitsbasierte Verfahren, natur- und tiergestützte Interventionen. Begründerin und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Interpersonelle Psychotherapie (DGIPT) und des CBASP-Netzwerks e.V. Einführung dieser störungsspezifischen Ansätze für Depressionen im deutschsprachigen Raum. Langjährige Erfahrung in der therapeutischen Arbeit mit depressiven Patienten und deren Angehörige durch praktische klinische Arbeit sowie im Rahmen wissenschaftlicher Projekte.
Über das MEDICLIN Zentrum für Psychische Gesundheit Donaueschingen
Das Zentrum für Psychische Gesundheit Donaueschingen ist eine private Akutklinik für Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie. Die stationäre Aufnahme von gesetzlich versicherten Patient*innen ist nach Einzelfallbewilligung der jeweiligen Krankenkasse möglich. Eine Besonderheit der Akutklinik ist ein durchgängig installiertes sogenanntes „circadianes Lichtsystem“. Dieses unterstützt den Biorhythmus, welcher bei Menschen mit psychischen Erkrankungen häufig gestört ist.
Über die MEDICLIN Klinik am Vogelsang
Die MEDICLIN Klinik am Vogelsang in Donaueschingen ist eine Fachklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin. Die Schwerpunkte der Einrichtung liegen in der Behandlung von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen, funktionellen Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, nichtorganischen Schlafstörungen sowie Anpassungsstörungen im beruflichen und sozialen Bereich. Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik ist die transkulturelle psychosomatische Rehabilitationsbehandlung in der Muttersprache der Patient*innen, in der kulturspezifische Aspekte von Krankheitsverständnis und Krankheitsverarbeitung Berücksichtigung finden. Die Klinik verfügt über 122 Betten und beschäftigt rund 90 Mitarbeiter*innen.
Am MEDICLIN-Standort Donaueschingen befinden sich neben der Klinik am Vogelsang auch das MEDICLIN Zentrum für Psychische Gesundheit Donaueschingen.
Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 34 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und elf Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.300 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter*innen.
In einem starken Netzwerk bietet MEDICLIN den Patient*innen die integrative Versorgung vom ersten Arztbesuch über die Operation und die anschließende Rehabilitation bis hin zur ambulanten Nachsorge. Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegekräfte arbeiten dabei sorgfältig abgestimmt zusammen. Die Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen gestaltet MEDICLIN nach deren individuellen Bedürfnissen und persönlichem Bedarf.
MEDICLIN – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.
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