„Es fängt schon damit an, dass das 49-Euro-Ticket nun die herkömmlichen Schulbeförderungstickets ersetzt. Alle Schüler:innen, die mehr als vier bzw. zwei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen, können sich über das Ticket freuen. Doch was ist mit den anderen? Auch die Schüler:innen der gymnasialen Oberstufe und der Berufsschulen schauen hier leider erneut in die Röhre. Die Ungleichbehandlung, die dadurch entsteht, ist ein Schlag ins Gesicht für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Das 49-Euro-Ticket schafft mehr soziale Benachteilig als gedacht und das ist inakzeptabel“, betont Pascal Groothuis, Landeschüler*innenvertreter von Rheinland-Pfalz.
„Das 49-Euro-Ticket wäre eine Chance, die Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Stattdessen sind mit der geplanten Umsetzung Kinder und Jugendliche weiterhin vom sozialen und wirtschaftlichen Status ihrer Eltern abhängig. Eltern müssen weiterhin die Kosten für schulische Treffen bei Mitschülern – z. B. Vorbereitung von Referaten – tragen bzw. die Kinder fahren. Darüber hinaus wird die Möglichkeit verspielt, Nachhaltigkeit zu forcieren: Wer als Kind den ÖPNV nicht nutzt, tut es als Erwachsener noch unwahrscheinlicher bzw. hier könnten durch ein einheitlich zur Verfügung gestelltes Ticket grundlegende Verhaltensweisen positiv geprägt werden. Zusätzlich hat Corona unbestreitbar gezeigt, dass für Heranwachsende soziale Kontakte unabdingbar sind. Das Ticket für alle Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende ist ein Kontrapunkt zur virtuellen „Un“-Realität“, hebt Kirsten Hillert, Landeselternsprecherin von Rheinland-Pfalz, hervor.
Die GEW unterstützt das Anliegen der LSV und fordert, dass das 49€-Ticket allen Schüler:innen im Land unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. „Die junge Generation soll teilhaben an der Mobilitätswende durch eine unbegrenzte Nutzungsoption des ÖPNV. Gerade nach der Corona-Pandemie, während der die junge Generation die größten Opfer für die Gesellschaft gebracht hat, ist es nun erforderlich, dass wir den jungen Menschen Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben auch finanziell erleichtern", fordert Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft in Rheinland-Pfalz.
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