Was Menschen als Lärm empfinden, ist unterschiedlich. Für die einen ist laute Musik ein Genuss, für andere eine Zumutung. Fest steht aber, dass Lärm negative Auswirkungen auf unser Gehör hat. Sowohl kurzzeitig hohe Schallspitzen wie krachende Silvesterknaller und abgefeuerte Spielzeugpistolen als auch Dauerschall können Schäden hervorrufen. H.-P. Weihmann, Hörakustikmeister und Mitglied im Vorstand der HÖREX, erklärt: „Das Problem bei Dauerschall ist: Wenn wir über einen längeren Zeitraum einem Lärmpegel über 85 Dezibel ausgesetzt sind, sterben die Haarsinneszellen im Innenohr langsam ab. Infolgedessen lässt das Hörvermögen nach. Denn normalerweise nehmen die Haarsinneszellen Schall auf und leiten ihn über den Hörnerv an das Gehirn weiter.“ An Arbeitsplätzen, an denen Geräuschpegel von 85 Dezibel und mehr erreicht werden, ist ein Gehörschutz daher Pflicht. Zum Vergleich: Ein Rasenmäher kommt auf etwa 85 Dezibel, in der Disco und bei Rock- und Popkonzerten werden rund 110 Dezibel erreicht. „Deshalb ist es wichtig, dass wir unser Gehör auch in der Freizeit vor Lärm schützen. Es gibt sowohl Standardgehörschutz als auch individuell angepassten für unterschiedliche Bedürfnisse“, so H.-P. Weihmann.

Gut zu wissen: Auch im Schlaf macht das Gehör keine Pause, es funktioniert wie eine natürliche Alarmanlage. So nimmt der Mensch laute und unerwartete Geräusche während des Schlafs als Gefahr wahr. Die Folge ist, dass der Körper verstärkt Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol ausschüttet. Aber auch leisere Geräusche wie das Ticken einer Armbanduhr können zu Schlafstörungen führen. „Klar ist: Lärm geht nicht spurlos an uns vorbei“, so H.-P. Weihmann. „Das möchten die HÖREXperten am Tag gegen Lärm möglichst vielen Menschen bewusst machen. In den Fachgeschäften gibt es viele Infos rund ums Hören und Gehörschutz. Und wer wissen möchte, ob das eigene Gehör noch einwandfrei funktioniert, kann das bei einem kostenlosen Hörtest erfahren.“

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