Die bereits seit den Irseer Kunstsommern 1992 und 1998 bestehende persönliche Verbundenheit des in München, in Bidingen-Ob im Ostallgäu und in Albisola (Ligurien) arbeitenden Künstlers mit dem Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben gab den Ausschlag, Franz Hitzler mit der aktuellen Ausgabe der „Irseer KABINETT-Stücke“ zu betrauen. Sie trägt die programmatische Überschrift „o.T.“, weil Hitzlers Werke üblicherweise „ohne Titel“ auskommen. Lediglich die Wandkeramik im Laubengang bildet eine Ausnahme, insofern das Werk von 2006/07 auf die zahlreichen Wandlungsprozesse (eben: Metamorphosen) von Kloster Irsee verweist: Ausgehend von einer Einsiedelei im Eiberger Wald entstand eine kleine, jedoch nicht unbedeutende benediktinische Reichsabtei, aus der Musiker wie Gelehrte von Rang hervorgingen. Nach der Säkularisation wurden die Gebäude als Heil- und Pflegeanstalt genutzt, wobei die hier verübten Psychiatrie-Verbrechen im Nationalsozialismus und der zunehmende Verfall der historischen Bausubstanz 1972 zur Schließung der Anlage führten.

Erst der Mut des Bezirks Schwaben zur denkmalfachlichen Generalsanierung und neuen Nutzung mit Tagungszentrum, Schwabenakademie und Bildungswerk hauchte dem imposanten Baudenkmal neues Leben ein. Die von Franz Hitzler gestaltete, vierte Auflage der Irseer KABINETT-Stücke unterstreicht, wie intensiv sich gerade Künstlerinnen und Künstler auf die wechselvolle Geschichte von Kloster Irsee einlassen.

Vernissage: Samstag, 29. April 2023, 17.00 Uhr. Der Künstler wird anwesend sein. Musik: Prof. Günter Holzhausen (Hochschule für Musik und Theater München). Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Öffnungszeiten: 29. April 2023 bis 25. Februar 2024 vor dem Kapitelsaal von Kloster Irsee. Schließzeiten erfragen Sie bitte telefonisch unter 08341 / 906-00.

Online-Präsentation: Irseer Kabinettstücke – Kloster Irsee (kloster-irsee.de)