Wie man den Weg von innovativen Ideen zu anwendbaren Ergebnissen beschleunigt, ist Thema von Ewald Egel, Technical Solution Executive bei Autodesk. Er zeigt anhand von Praxisbeispielen auf, wie die Kombination von generativem Design mit additiver Fertigung zu schnelleren Produktentwicklungs- und Produktionsprozessen beiträgt und dabei sowohl die Qualität von Erzeugnissen weiter verbessert als auch den Einsatz von Rohstoffen minimiert.
Mit 3D-gedrucktem Holz zu einer grüneren Zukunft
Eine nachhaltige Technologie und einen nachhaltigen Rohstoff verbindet Desktop Metal für eine neue Anwendung: den 3D-Druck von Holz. Gürsel Demircali, Vice President EMEA des US-amerikanischen Unternehmens, spricht in Erfurt über das Forust-Verfahren. Damit lassen sich Abfallprodukte aus der Holz- und Papierverarbeitung wie Sägemehl und Lignin verwerten und zu leichten, funktionalen Holzbauteilen verarbeiten. Sie eignen sich für eine breite Anwendungspalette wie Haushaltswaren, luxuriöse Inneneinrichtungen, Möbel oder für das Setzen architektonischer Akzente. Die hohen Nachhaltigkeitsvorteile werden ohne Abstriche bei Qualität und Anmutung der Produkte erreicht.
Nutzen stiften und Kosten senken – darauf zielt DQBD mit neuen Designlösungen und den Möglichkeiten von AM ab. Sebastian Hess, Gründer und Geschäftsführer des Produktdesign-Studios, präsentiert dieses Vorgehen am Beispiel neuer AM-Designlösungen für Medizin- und Gesundheitsprodukte sowie persönlicher Schutzausrüstungen. Unter anderem können Textilien mit elektrischer Leitfähigkeit ausgestattet und damit auch zur Überwachung von Vitalfunktionen genutzt werden.
Neue Anwendungen mit blauem Laser
Neue Möglichkeiten beim Multimaterialauftrag durch den Einsatz blauer Laserstrahlung stellt David Scheider, Entwicklungsingenieur Materialentwicklung/Additive Manufacturing bei DMG MORI Ultrasonic Lasertec, vor. An Beispielen aus der Raumfahrt und dem Formenbau zeigt er neueste Fortschritte bei der Verarbeitung von Kupfer und Kupferlegierungen mittels DED-Laserauftragschweißen (Directed Energy Deposition) auf. Standardmäßig kommt bisher bei diesem Verfahren hauptsächlich Laserstrahlung im Infrarotbereich zum Einsatz – das schränkt den Einsatz bei Kupfer ein. Angepasste Prozessstrategien schaffen nur teilweise Abhilfe. Komplexere Geometrien und technologische Anforderungen, beispielsweise in der Batterie- und Sensorikfertigung, machen jedoch auch den Einsatz von Kupfer als Zusatzwerkstoff wünschenswert und genau das wird durch den Einsatz blauer Laserstrahlquellen in DED-Anlagen nun möglich.
Auch bei der Bundeswehr spielt AM eine immer größere Rolle. Sichere und gut handhabbare Ausrüstungen sowie qualifizierte Ausbildungen sind hier immer öfter mit 3D-Druck verbunden. Über Erfahrungen der Luftwaffe mit additiver Fertigung berichtet Tobias Gärtner. Der Maschinenbauingenieur leitet das Konstruktionsbüro des Waffensystemunterstützungszentrums 2 der Luftwaffe.
Die neue Cast-in-Motion (CIM)-Technologie stellt Avi Cohen, Vice President Sales and Marketing bei Massivit 3D, in den Mittelpunkt seines Vortrags. Das von dem israelischen Unternehmen entwickelte Verfahren ermöglicht die automatisierte Herstellung von Formen und Werkzeugen für die Produktion von Verbundwerkstoffen. Mit der CIM-Technologie werden vielstufige Arbeitsabläufe beim konventionellen Gießen auf nur wenige Arbeitsschritte reduziert.
Das Fachforum „Innovationen in AM“ ist Teil des Rapid.Tech 3D-Fachkongresses. Jeder Tag startet mit hochkarätigen Keynotes von renommierten Experten aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie der Wehrtechnik. Das dreitägige Programm offeriert vom 9. bis 11. Mai 2023 darüber hinaus Einblicke in neueste AM-Anwendungen und -Entwicklungen in den weiteren Fachforen Medizin, Mobilität, Luftfahrt, Design, Software & Prozesse, Chemie & Verfahrenstechnik, Nachbearbeitung & Qualitätssicherung sowie Wissenschaft.
Mehr Infos zu den Teilnahmemöglichkeiten am Fachkongress unter: https://www.rapidtech-3d.de/konferenz/tickets/
Im Kongress- und im Ausstellerbereich der Rapid.Tech 3D 2023 bilden u. a. die 3D-Druck-Kompetenzen Indiens einen Schwerpunkt. Aktuell laufen zahlreiche Vorbereitungen für deutsch-indische Treffen sowie einen indischen Gemeinschaftsstand in Erfurt.
Informationen zu Sonderschauflächen wie die Additive Area oder die Start-up Area gibt es unter https://www.rapidtech-3d.de/aussteller/anmeldung-preise/.
Zur Rapid.Tech 3D 2022 kamen mehr als 2.500 Fachbesucher aus 18 Ländern nach Erfurt. Sie informierten sich über neue Produkte und Leistungen der additiven Fertigung bei 97 Ausstellern aus elf Ländern, darunter aus den USA, aus Großbritannien, Österreich und der Schweiz. Sehr gut nahmen die Besucher das Kongressangebot mit wegweisenden Keynotes und vertiefenden Vorträgen in den Fachforen an. Hier wurden mehr Gäste im Vergleich zum letzten Live-Kongress 2019 registriert.
Mehr Informationen: www.rapidtech-3d.de
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