Der Finaltag der EINBAY Red Sea Open entwickelte sich zu einem Fernduell zwischen den Franzosen Andoni Etchenique und Tom Santa. In der vorletzten Gruppe erwischte Etchenique einen guten Start und eröffnete seine Runde mit einem Birdie. Landsmann Santa, einer der Führenden nach Tag zwei, hatte auf den ersten Löchern etwas mehr Probleme und notierte ein Bogey auf Bahn vier. Zu diesem Zeitpunkt lag das französische Duo gleichauf. „Ich kenne ihn ziemlich gut“, so Etchenique über seinen Tour-Kollegen. „Wir haben nicht in derselben Gruppe gespielt, deswegen war es ein bisschen einfacher.“
Etchenique konnte sich somit komplett auf sein eigenes Spiel fokussieren – wusste gleichzeitig aber, dass er gegen Santa um den Titel spielte. Spätestens nach weiteren Birdies auf den Löchern 13 und 14 spürte der 24-Jährige dann auch den Druck. Was ihn nicht störte – im Gegenteil. Bereits im vergangenen Jahr hatte er gemeinsam mit einem Mentaltrainer festgestellt, wie ihm der Druck eine Hilfe sein kann. „Ich hatte zu Beginn der vergangenen Saison große Probleme. Dann habe ich mir einen Mentaltrainer geholt und das hat mir sehr geholfen.“ Der neue Ansatz trug sofort Früchte. Etchenique beendete die Saison 2022 mit drei Top-20-Ergebnissen in Folge.
„Früher habe ich meine Runden einfach laufen lassen“, so Etchenique über die wertvollen Erkenntnisse. „Erst nach Fehlern habe ich dann angefangen, besser zu spielen. Jetzt versuche ich, immer sofort das Gefühl zu haben, unter Druck zu stehen und abliefern zu müssen.“ Zur neuen mentalen Stärke kommt die Rückkehr zum alten Schwungcoach, mit dem der Mann aus Saint-Pée-sur-Nivelle seit dem Winter wieder arbeitet. Nach zwei Turniersiegen in Frankreich ging die neue Saison genauso gut los wie die letzte aufgehört hatte. Vor der EINBAY Red Sea Open hatte er alle drei Events unter den Top 20 beendet.
Der Lohn harter Arbeit
„All diese Veränderungen, plus viel harte Arbeit, haben mich hierhergebracht“, freute sich Etchenique im Anschluss an das spannende Finale im Golf Club Ain Sokhna. Nach einem Bogey auf der 16 wusste er, dass er noch ein Birdie benötigen würde, um die Titelchance zu wahren. Diesen Druck wandelte Etchenique in einen Schlaggewinn auf der 17 um. Santa konnte nicht antworten und so reichte das Gesamtergebnis von -9 für Etchenique für den Sieg. Bevor es jedoch zurück in die Heimat geht, um sich für das nächste Event in Haugschlag (26. bis 28. April) vorzubereiten, legt Etchenique ein Zwischenstopp in Paris ein. Dort gibt es neben seinem Erfolg den Geburtstag seiner Freundin zu feiern.
Nach den ersten vier Events im einmal mehr perfekt präparierten Golf Club Ain Sokhna, der von den Spielern erneut überschwänglich gelobt wurde, ergibt sich folgendes Zwischenergebnis in der Order of Merit: Clement Guichard (Frankreich) führt mit 7.728 Punkten vor Etchenique mit 6.957 Punkten und Christian Bräunig (Deutschland) mit 6.944 Punkten. Die Top Fünf komplettierten Pedro Lencart (Portugal) und Pouguet.
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