Grund für den weiter verschlechterten Zustand des Waldes ist die Klimakrise: Trockenheit und Hitze verursachten auch 2022 zunehmende Schäden an den Bäumen, die durch Kalamitäten wie Käfer verstärkt wurde. „Die Klimaveränderung sorgt für fortschreitende Standortsveränderungen, so dass Baumarten auch dort, wo sie seit Jahrhunderten stehen, nicht überleben können“, sagte Bitter. Die enormen Kosten der Wiederaufforstung und des Waldumbaus seien von den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern nicht mehr aus eigener Kraft zu stemmen. Ein zentrales und erfolgreiches Förderinstrument sei bisher die sogenannte GAK-Förderung, mit deren Geldern vor allem die Finanzierung der Wiederaufforstung unterstützt wird. Die für die Krisenbewältigung im Jahr 2018 bereitgestellten Sondermittel in Höhe von 800 Mio. Euro laufen jedoch in diesem Jahr aus. Die dringend notwendige Anschlussfinanzierung sei immer noch nicht gesichert, so Bitter: „Wir brauchen eine ausreichende GAK-Finanzierung, um die Generationenaufgabe Waldumbau zu sichern.“
Zusätzlich müssten die verbliebenen Wälder so schnell wie möglich an das veränderte Klima angepasst werden, forderte Bitter: Dazu diene die systematische Waldpflege durch eine nachhaltige Holznutzung. Nur so werden die Wälder angemessen licht gehalten, damit sich stabile Einzelbäume mit großen Kronen und eine möglichst baumartenreiche Naturverjüngung entwickeln können. Auf diese Weise entstehen sukzessive widerstandsfähige, strukturreiche Mischwälder aus Baumarten, die an den Standort angepasst sind. „Für die Sicherung der Holzversorgung ist es wichtig, dass wir neben heimischen Laubbaumarten auch zuwachsstarke Nadelbäume nachpflanzen“, sagte Bitter. Es dürfe nicht vergessen werden, dass Holz ein zentraler nachhaltiger Rohstoff ist, der beispielsweise in der Holz- und Möbelindustrie, aber auch im Baubereich dringend benötigt wird. Im Cluster Forst & Holz arbeiten rund 1,1 Millionen Menschen, und das vielfach im ländlichen Raum.
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