Mit dem Ende der Corona-Pandemie arbeiten die Menschen seltener im Homeoffice. Das geht aus der aktuellen Studie „social health@work“ der BARMER und der Universität St. Gallen hervor, die gestern in München vorgestellt wurde. Demnach haben Beschäftigte in Deutschland während der Corona-Pandemie bis zu 35 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice gearbeitet, im Herbst 2022 ging dieser Anteil auf etwa 28 Prozent zurück. Zugleich gewinnen hybride Arbeitsmeetings an Bedeutung, bei denen einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Büro sind und andere per Videokonferenz zugeschaltet werden. Diese Praxis trifft aktuell auf knapp 40 Prozent der Beschäftigten zu. „Mit dem Ende der Pandemie wird die Arbeit hybrider. Es wird weiter im Homeoffice, aber auch wieder mehr im Büro gearbeitet. Für Unternehmen bringt die aktuelle Arbeitssituation neue Herausforderungen mit sich. Sie sind aufgefordert, mobiles Arbeiten nach der Pandemie gesund, erfolgreich und nachhaltig zu gestalten“, sagte Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER, bei der Vorstellung der Studie im SZ Institut München. Für die Studie „social health@work“ seien von Juli bis September 2022 mehr als 12.000 Beschäftigte aus 22 Branchen in ganz Deutschland befragt worden.

Abgrenzung funktioniert etwas besser

Den Ergebnissen der Studie zufolge gelingt es mobil tätigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern besser, im Homeoffice Job und Privatleben zu trennen. Das wirkt sich direkt auf die Gesundheit der mobil Arbeitenden aus, weil dadurch Stress im Homeoffice besser vermieden werden kann. „Vor allem die Abgrenzung des Arbeitsortes vom privaten Umfeld ist im Homeoffice wichtig, um die Gesundheit der mobil Arbeitenden zu schützen“, sagte Studienautor Prof. Dr. Stefan Böhm von der Universität St. Gallen. Diese Abgrenzung gelinge Männern besser als Frauen. Aktuell berichteten 62 Prozent der Männer, den Arbeitsort gut vom Privatleben abgrenzen zu können, jedoch nur 55 Prozent der Frauen. Vor allem die Beschäftigten, die ihre Arbeit im Homeoffice mit einer aktiven Freizeitgestaltung verbinden könnten, hätten dadurch gesundheitliche Vorteile. Ihre Stressbelastung werde deutlich geringer. Dieser Vorteil vergrößere sich noch, wenn es den Beschäftigten gelinge, sich zu Beginn eines Arbeitstages mental auf ihre Arbeit im heimischen Umfeld einzustellen. Das senke das Stresslevel zusätzlich.

Angebote für betriebliches Gesundheitsmanagement

Aus der Studie geht des Weiteren hervor, dass gesunde mobile Arbeit neben anderen Faktoren wesentlich davon abhängt, wie gut sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inkludiert fühlen. Ein inklusives Teamklima wirkt sich dabei positiv auf die Gesundheit der Arbeitnehmer aus. Dasselbe gilt für die Arbeits- und Karrierezufriedenheit und die Arbeitsleistung. Zugleich sinkt der Wunsch der Beschäftigten, ihre Stelle zu kündigen. „Unternehmen stehen aktuell vor der Herausforderung, nach der Pandemie die Rahmenbedingungen für gesunde, erfolgreiche und nachhaltige Arbeit zu schaffen. Die BARMER bietet ein umfassendes Angebot für das betriebliche Gesundheitsmanagement“, sagte BARMER-Chef Straub. Sie halte für Unternehmen aller Größen ein flächendeckendes Angebot für die Gesundheitsförderung vor. Es könne zum Beispiel dabei helfen, die Gesundheitskompetenz und das Stressmanagement von Mitarbeitern zu stärken.

Mehr zur Studie „social health@work“: www.barmer.de/f005255.

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