Die 14. Ausgabe des ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin präsentiert in über 40 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen künstlerisch anspruchsvolles Kino sowie ergänzende Veranstaltungen in den drei Sektionen ALFILM Selection, ALFILM Spotlight und ALFILM Atelier.Das Festival eröffnet am 26. April mit dem marokkanischen Spielfilm The Damned Don’t Cry von Fyzal Boulifa im Kino Arsenal. In der ALFILM Selection zeigen Filmproduktionen aus den letzten zwei Jahren die Vielfalt der aktuellen arabischen Filmlandschaft.

Im Rahmen eines dem Schauspieler Saleh Bakri gewidmeten Spezialprogramms, Ehrengast der diesjährigen Ausgabe, werden in seiner Anwesenheit drei seiner neuesten Filme gezeigt (The Blue Caftan von Myriam Touzani, Beirut Hold’em von Michel Kammoun und Alam von Firas Khoury). Außerdem wird Saleh Bakri eine Masterclass geben, die sich mit seiner umfangreichen Karriere und seinem Engagement für das arabische und palästinensische Kino befasst.

Die 14. ALFILM Selection konzentriert sich diesjährig besonders auf das palästinensische Kino 75 Jahre nach der Nakba. U.a. werden Foragers von Jumana Manna, Mediterranean Fever von Maha Haj und Alam von Firas Khoury gezeigt. Es wird zudem eine Podiumsdiskussion zum Thema veranstaltet.

Darüber hinaus stellen viele der Spiel- und Kurzfilme traditionelle Geschlechtsidentitäten in Frage und zeigen queere Storylines sowie Protagonist:innen, die heteronormative Geschlechterrollen neu verhandeln müssen.

Die Dokumentarsektion der 14. ALFILM Selection lässt viele weibliche Stimmen zu Wort kommen, die dafür kämpfen, dass ihre Geschichten sowie die ihrer Communities gehört werden.

Das ALFILM Spotlight mit dem Titel Ghosts, Griefs and Lost Dreams: Visions of the City in Arab Cinema eröffnet mit dem Film Ashkal von Youssef Chebbi. Das kuratierteFilmprogramm widmet sich der Darstellung arabischer Städte in klassischen und neuen, zeitgenössischen Filmproduktionen und unterstreicht dabei die Rolle des Kinos bei der Dokumentation städtischen Wandels und Visionen urbaner Moderne.

Im Rahmen des ALFILM Ateliers finden zahlreiche Filmgespräche, zwei Podiumsdiskussionen und zwei Masterclasses statt. Ein besonderer Schwerpunkt wird der arabischen Diaspora in einer Podiumsdiskussion mit dem Titel The Arab City Re-envisioned: Exil-Perspektiven gewidmet sein.

Programmvorschau
26.04.2023, 19:00, Kino Arsenal / ALFILM Eröffnung
27.04.2023, 19:00, City Kino WeddingThe Damned Don’t CrySpielfilm, Regie: Fyzal Boulifa, Frankreich/Belgien/Marokko 2022, 110 Min., Arab. mit En. UTFatima-Zahra (Aicha Tebbae) hat vor langer Zeit ihr Heimatdorf verlassen, um ein Leben voller Glamour anzustreben. Aktuell bestreitet sie den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn Selim (Abdellah El Hajjouji) mit Sexarbeit. Mutter und Sohn ziehen von Ort zu Ort und versuchen, jeweils dem durch Fatima-Zahra verursachten Skandal zu entgehen. Als Selim die Wahrheit über seinen leiblichen Vater erfährt, schwört seine Mutter auf einen Neuanfang, während Selim entschlossen ist, sich als Mann des Hauses zu behaupten. In Tanger versprechen neue Möglichkeiten die Legitimität, nach der sich beide sehnen – aber nicht, ohne die angespannte Mutter-Sohn-Beziehung auf eine Zerreißprobe zu stellen.Fyzal Boulifas ergreifende Geschichte über soziale Isolation und das Überleben von Außenseiter:innen feierte ihre Premiere beim Venice International Film Festival 2022, woder Film für den GdA Directors Award und den Queer Lion nominiert wurde.

27.04.2023, 19:00, Kino Arsenal / ALFILM Spotlight Eröffnung
28.04.2023, 19:30, Kino in der KulturBrauereiAshkal Spielfilm, Regie: Youssef Chebbi, Tunesien/Frankreich 2022, 92 Min., Arab. mit en. UTIn Jardins de Carthage, einem neuen Stadtteil von Tunis, in dem sich moderne Gebäude mit verlassenen Grundstücken und Brachland abwechseln, wird auf einer Baustelle die verbrannte Leiche eines Hausmeisters gefunden. Batal (Mohamed Grayaâ) und Fatma (Fatma Oussaifi) übernehmen die Ermittlungen und befragen zunächst Arbeiter der benachbarten Werften. Die Polizei schließt schnell auf Selbstmord durch Selbstverbrennung, eine Geste der Verzweiflung. Batal und Fatma widersprechen dieser These. Ein verblüffender Thriller, der im postrevolutionären Tunis spielt und die Geister der Vergangenheit heraufbeschwört. Ashkal knüpft an die Traditionen des Film Noir an und beweist eine herausragende Virtuosität im Umgang mit Licht und Schatten. Seit der Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2022 war der Film auf mehreren Festivals weltweit zu sehen und hat zahlreiche Preise gewonnen.

28.04.2023, 21:30, City Kino Wedding
29.04.2023, 19:30, Kino in der KulturBrauereiAlamSpielfilm, Regie: Firas Khoury, Palästina 2023, 109 Min., Arab. mit en. UTIn einer palästinensischen Schule in Galiläa führen Tamer (Mahmoud Bakri) und seine Freunde ein alltägliches Teenagerleben, bis die attraktive Maysaa‘ (Sereen Khass) auftaucht. Um sie zu beeindrucken, willigt Tamer ein an einer Aktion teilzunehmen, bei der die israelische Flagge an seiner Schule durch eine palästinensische ersetzt werden soll. Die Aktion soll am Vorabend des israelischen Unabhängigkeitstages stattfinden, der für Palästinenser:innen ein Trauertag ist, da er an ihre Enteignung und Vertreibung erinnert.Die Durchführung zwingt Tamer, sich mit der sozialen und psychologischen Dissonanz auseinanderzusetzen ein Palästinenser zu sein, der unter israelischen Gesetzen lebt. Die Coming-of-Age-Geschichte ist das Spielfilmdebüt von Firas Khoury und wurde beim Toronto International Film Festival uraufgeführt. Beim 44. Cairo International Film Festival gewann Alam die Golden Pyramid für den besten Film sowie den Publikumspreis und Mahmoud Bakri den Preis für den besten Schauspieler.

01.05.2023, 19:00, Sinema Transtopia02.05.2023, 20:00, Kino in der KulturBrauereiFrom Cairo Dokumentarfilm, Regie: Hala Galal, Ägypten 2021, 65 Min., Arab. mit en. UTIn den Straßen von Kairo bewegt sich die Dokumentarfilmerin Hala Galal zielstrebig und schnell. Sie wirkt mutig, lebt aber in ständiger Angst, belästigt zu werden, nur weil sie eine alleinstehende berufstätige Frau ist. Ihre Geschichte ist eng mit denen von Heba und Aya verknüpft, denn alle drei hinterfragen die Normen und Grenzen des Lebens als Frau im heutigen Ägypten. Die Fotojournalistin Heba versucht in ihrem Alltag als alleinerziehende Mutter einen Freiraum zu schaffen, indem sie Kunst macht, die sich mit dem weiblichen Körper befasst. Aya versucht in ihren Beziehungen zu Familie, Religion und ihrer neuen Leidenschaft Roller Derby Halt zu finden. Der Sport nimmt in ihrem Leben mehr und mehr Raum ein und lässt sie ihre Position als Frau hinterfragen. Alle drei haben den Wunsch, im heutigen Ägypten mehr weibliche Stimmen zu Wort kommen zu lassen.

Das komplette Festivalprogramm mit detaillierten Informationen finden Sie ab Anfang April 2023 auf www.alfilm.berlin.

Das 14. ALFILM wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Außerdem wird das Festival gefördert mit Mitteln für Filmfestival-förderung des Goethe-Instituts in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland sowie von der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der Bundesrepublik Deutschland, der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Rat der Arabischen Liga und dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient.

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