Schülerinnen und Schüler in Berlin sollen ihre betrieblichen Praktika noch besser für die Vorbereitung auf das Berufsleben nutzen können. Dazu haben Wirtschaft und Politik jetzt detaillierte Standards und Materialien entwickelt, mit denen sich die jungen Menschen, ihre Eltern und die Arbeitgeber noch besser auf die erste Zeit im Berufsleben vorbereiten können. Anhand von Checklisten können Mädchen und Jungen etwa überprüfen, wie sie sich bewerben, ob sie genug über ihren Praktikumsbetrieb wissen und ausreichend auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet sind.
Auch die Schulen und die Betriebe können anhand von Fragebögen jeweils testen, ob sie bereit sind für das Thema Praktikum. Daneben gibt es Handreichungen für die Dokumentation eines Praktikums oder für das Schreiben eines Praktikumsberichtes. Spezielle Fragebögen helfen den Schülerinnen und Schülern bei der Selbsteinschätzung und bei der Suche nach Stärken und Schwächen.
Erstellt hat das neue Material eine Expertengruppe Gruppe der „Qualitätsoffensive betriebliche Praktika“. Das ist ein Zusammenschluss der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, der Industrie- und Handelskammer  zu Berlin, der Handwerkskammer Berlin, des Deutschen Gewerkschaftsbundes Berlin-Brandenburg sowie des Verbands der Freien Berufe. Das Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist eine intensivere Berufsorientierung, damit später der tatsächliche Start ins Berufsleben reibungslos funktioniert. Jedes Jahr absolvieren rund 30.000 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen in Berlin ein Pflichtpraktikum.
Um einen angemessenen Qualitätsstandard zu gewährleisten, haben die beteiligten Wirtschafts- und Sozialpartner u.a. einheitliche Materialien erarbeitet, die auf einer zentralen Plattform allen zur Verfügung gestellt werden: http://www.bo-berlin.info/service/material

Astrid-Sabine Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie:
„Viele Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich im Rahmen ihres Praktikums zum ersten Mal intensiv mit der Frage: ‚Was will ich später beruflich machen?‘. Einige Jugendliche haben schon sehr genaue Vorstellungen, andere brauchen noch Orientierung. In ihrem Praktikum erhalten die Jugendlichen Einblicke in die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt. Im besten Fall wird hier Begeisterung entfacht, und es leitet sich daraus ein Berufswunsch ab. In der Qualitätsoffensive Praktikum haben wir uns mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern im Land Berlin darauf verständigt, das Thema Praktikum transparenter, sichtbarer und gut verständlich zu machen. Das ist ein wichtiges Signal gerade angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels.“

Katja Kipping, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales:
„Betriebspraktika sind der Schlüssel zu einer gelingenden Berufsorientierung und eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Junge Menschen lernen schon frühzeitig betriebliche Realitäten kennen, können praktisch ihre Fähigkeiten erproben sowie ihre Stärken erkennen und weiterentwickeln. Betriebe wiederum bekommen die Gelegenheit, die Fachkräfte von morgen schon früh kennen zu lernen, diese für die im Betrieb ausgeübten Berufe zu begeistern und im Idealfall persönliche Bindungen für eine spätere Ausbildung bei ihnen aufzubauen. Dafür ist es wichtig, dass junge Menschen und Betriebe niedrigschwellig und ohne Hindernisse zueinanderfinden. Die in der „Qualitätsoffensive Betriebliche Praktika“ gewonnenen Erkenntnisse und vereinbarten Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die nächste Aufgabe ist nun, das unter Beteiligung aller Stakeholder der beruflichen Bildung fortgeschriebene Landeskonzept Berufliche Orientierung schnellstens auf den Weg zu bringen und mit Leben zu erfüllen.“

Stefan Moschko, Präsident der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg:
Wir wollen, dass der erste Einblick ins Berufsleben die Jugendlichen fasziniert und motiviert. Betriebspraktika sind dafür hervorragend geeignet. Sie sind ein unverzichtbarer Baustein für die berufliche Orientierung. Hier spielen Qualität und Lernerfolg eine wichtige Rolle. Je besser und umfassender wir hier ansetzen, desto eher wird der Übergang der jungen Menschen ins Berufs-leben funktionieren. Auch für die Unternehmen ist ein Praktikum ein wertvoller Schritt und eine gute Gelegenheit, potenziellen Nachwuchs besser kennenzulernen. Unser Ziel ist es, dass Betriebspraktika für Schülerinnen und Schüler ebenso wie für die Firmen ein Erfolg werden. Dazu müssen alle Partner der „Initiative betriebliche Praktika“ die vorliegenden Empfehlungen und Standards ihren Firmen und den Schulen ans Herz legen.“

Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin:
„Schüler und Schülerinnen sollten möglichst früh und umfangreich in den Betrieben handwerkliches Arbeiten kennenlernen. Qualitative und strukturierte Praktika sind ein zentrales Mittel, um sich insbesondere mit Handwerksberufen vertraut zu machen. Berlin steht vor großen Herausforderungen in puncto Klimaschutz und Energiewende. Das Handwerk braucht engagierte junge Menschen, die anpacken und unsere gemeinsame Zukunft gestalten.“

Stefan Spieker, Vizepräsident der IHK Berlin:
"Praxiserfahrungen sind das A und O, wenn es darum geht, sich für einen Beruf zu entscheiden. Jedes Jahr stellt die Berliner Wirtschaft deshalb viele tausend Praktikumsplätze bereit, damit Schülerinnen und Schülern Berufsbilder und Arbeitswelten in der Praxis kennenlernen können. Dieses Engagement wird im Rahmen der IHK-Ausbildungsoffensive in diesem Jahr um weitere Angebote noch einmal verstärkt. Wir sind optimistisch, dass die in der gemeinsamen Qualitäts-offensive entwickelten Arbeitsmaterialien und Richtlinien dazu beitragen, Schülerpraktika noch besser auf das Ziel der umfassenden Berufsorientierung der Jugendlichen auszurichten. Zusammen mit dem bereits erfolgreich etablierten Talente Check Berlin ist dies ein weiterer wichtiger Baustein, damit Jugendliche künftig besser orientiert ins Berufsleben starten können.“

Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg:
„Das Schülerbetriebspraktikum ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Berufs- und Studienorientierung. Alle Seiten profitieren davon, denn Jugendliche wissen danach besser, was zu ihnen passt, und Betriebe können ihre Arbeitswelt und das soziale Miteinander im Unternehmen zeigen. Das spricht sich rum, auch später auf dem Schulhof und im Klassenverband. Das Schülerbetriebspraktikum sollte daher immer gut vorbereitet und begleitet werden. Die bereitgestellten Unterlagen sind eine gute Basis und können natürlich auch für weitere Praktika, beispielsweise in den Ferien, genutzt werden.“

Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg:
„Betriebliche Praktika sind ganz zentral für eine erfolgreiche Berufsorientierung. Das belegt auch der aktuelle Ausbildungsreport der DGB-Jugend.“, sagte Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg. „Besonders Jugendliche ohne erweiterte Schulabschlüsse geben an, dass für sie gute Erfahrungen aus dem Praktikum ein zentrales Kriterium bei der Berufswahl gewesen sei. Daher ist die intensive und individuelle Vor- und Nachbereitung von Praktika sowie der Praktikumsbegleitung so wichtig.“

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind die Stimme der Wirtschaft in der Hauptstadtregion. Wir stehen für 60 Mitgliedsverbände aus allen wichtigen Branchen, von der gesamten Industrie über Dienstleistungen und Handel bis zu den Innungen. Als Landesvereinigung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Landesvertretung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) setzen wir uns für die Belange der regionalen Wirtschaft auf Bundesebene ein. Unser ordnungspolitisches Leitbild ist die Soziale Marktwirtschaft mit einem funktionierenden Wettbewerb. Für uns sind unternehmerische Freiheit, ökonomische Leistungsfähigkeit und Verantwortung für das Gemeinwohl untrennbar miteinander verbunden.

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