Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gewinne mit der Berufung Schularicks einen vielfach ausgezeichneten, international anerkannten und sehr gut vernetzten Ökonomen, freute sich Professorin Simone Fulda, Präsidentin der CAU, über die Entscheidung: „Moritz Schularick hat wegweisende Arbeiten zu den Ursachen und Konsequenzen von internationalen Finanzkrisen verfasst, sich aber auch mit ökonomischer Ungleichheit und Populismus sowie Fragen der monetären Makroökonomie und den amerikanisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen beschäftigt. Für seine Forschungen wurde er 2022 mit dem bedeutendsten deutschen Forschungspreis, dem Leibniz-Preis, ausgezeichnet. Er leistet zudem hochrelevanten Transfer in Politik und Wirtschaft, zuletzt etwa in der Debatte um die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. Wir sind uns sicher, dass er unsere Universität hervorragend bereichern und Kiel als exzellenten Standort für ökonomische Forschung, Lehre und Wissenstransfer nachhaltig stärken wird.“
Für die Landesregierung sagte Wissenschafts- und Forschungsministerin Karin Prien: „Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, mit Professor Schularick einen so renommierten Wissenschaftler für die Leitung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft zu gewinnen, der nicht nur international auf höchstem Niveau forscht, sondern auch bereit ist zur politischen Debatte. Wir blicken mit Vorfreude auf die exzellente Forschung und wirtschaftspolitischen Denkanstöße, die künftig von ihm aus Kiel zu erwarten sind und unterstützen seine ambitionierten Pläne für die Zukunft des Instituts.“
Für den Zuwendungsgeber Bund äußert sich Elga Bartsch, für die wirtschaftswissenschaftlichen Leibniz-Einrichtungen zuständige Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: „Ich begrüße, dass mit Moritz Schularick ein exzellenter und erfahrener Wissenschaftler für die Leitung des IfW gewonnen werden konnte, der die wissenschaftliche Profilierung und Sichtbarkeit des Instituts weiter voranbringen wird. Ich schätze Herrn Schularick als einen der renommiertesten deutschen Wissenschaftler auf dem Feld der internationalen Finanzmarktforschung. Seine Forschungsschwerpunkte, etwa betreffend den Umgang mit Finanzkrisen, die Globalisierung des Finanzwesens, aber auch zu globalen geoökonomischen Herausforderungen stehen im Zentrum wirtschaftspolitischer Debatten. Wir freuen uns auf den wirtschaftspolitischen Input von Professor Schularick und die künftige Zusammenarbeit mit ihm und seinem Institutsteam.
Staatssekretär Guido Wendt, der dem Stiftungsrat des IfW Kiel vorsitzt, ergänzte: „Professor Schularick übernimmt die Präsidentschaft des IfW Kiel in einer Zeit des weltwirtschaftlichen Umbruchs. Er wird in den nächsten Jahren das Institut inhaltlich und strukturell weiterentwickeln, um wissenschaftliche Antworten auf die neuen Herausforderungen zu geben. Mit neuen Professuren und strategischen Kooperationen wird die nationale und internationale Bedeutung des Instituts weiter wachsen.“
Holger Görg, Interimspräsident des IfW Kiel, sagte: „Am Institut freuen wir uns sehr, dass wir mit Moritz Schularick einen wissenschaftlich so profilierten Präsidenten gewinnen konnten. Unsere Forschungsleistung, die Sichtbarkeit des Instituts in der internationalen Debatte und die Beratungsangebote an die Politik werden von seinen Impulsen sehr profitieren.“
Moritz Schularick sieht der Zusammenarbeit mit den hervorragenden Forscherinnen und Forschern in Kiel erwartungsvoll entgegen: „Das IfW hat mit seiner Geschichte und Fokussierung auf weltwirtschaftliche Fragen eine Ausnahmestellung in der deutschen Wissenschaftslandschaft. Die Präsidentschaft ist gerade in der aktuellen Situation eine herausragende Aufgabe. Denn die Zukunft der Globalisierung ist für die deutsche und europäische Wirtschaft von überragender Bedeutung. Ich freue mich sehr auf den Auftrag und auch die Ressourcen, das Profil des IfW weiter zu schärfen und forschungsbasiert zentrale Beiträge für die Diskussion um die Zukunft der Weltwirtschaft zu liefern.“
Über Moritz Schularick
Moritz Schularick, Jahrgang 1975, ist Professor für Makroökonomie an der Universität Bonn, Direktor des dortigen MacroFinance Labs und Professor an Sciences Po (Paris). Darüber hinaus ist er Mitglied des Exzellenz-Clusters ECONtribute sowie ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Academia Europea. Zuvor forschte er unter anderem an der New York University, der University of Cambridge, der Freien Universität Berlin und in der Forschungsabteilung der Federal Reserve Bank of New York. Er ist Preisträger des Leibniz-Preises 2022, Deutschlands wichtigstem Forschungspreis, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben wird. Im Jahr 2018 erhielt er den Gossen-Preis des Vereins für Socialpolitik, die wichtigste Auszeichnung deutscher Volkswirte. Er ist Herausgeber der wichtigsten europäischen Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, „Economic Policy“. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit Finanzmärkten und Vermögenspreisen, Fragen der monetären Makroökonomie und den Ursachen von Finanzkrisen und ökonomischer Ungleichheit. Er berät regelmäßig Zentralbanken, Finanzministerien, Investoren und internationale Organisationen.
Ein Portraitfoto von Professor Schularick finden Sie unter diesem Link. Seine Website finden Sie hier.
Das IfW Kiel versteht sich als das Forschungsinstitut für Globalisierungsfragen in Deutschland. Seine Forscherinnen und Forscher untersuchen die Triebkräfte und Folgen internationaler wirtschaftlicher Aktivität, der Integration und Desintegration globaler Märkte sowie Möglichkeiten und Grenzen politischen Handelns in offenen Volkswirtschaften. Das Institut sieht seine Aufgabe darin, weltwirtschaftliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und umsetzbare Lösungsansätze zu entwickeln, die mit offenen Märkten und Wettbewerb vereinbar sind und den Lebensstandard aller Menschen im Blick haben. Rund 170 Beschäftigte, darunter 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, arbeiten am IfW Kiel. Das Jahresbudget beträgt rund 15,5 Millionen Euro (2022). Die Grundfinanzierung wird vor allem vom Bund und dem Land Schleswig-Holstein getragen. Hinzu kommen eingeworbene Drittmittel für Forschungsvorhaben und Projekte.
Die Professoren Holger Görg und Stefan Kooths haben seit 1. Dezember 2021 interimistisch die wissenschaftliche Leitung des IfW Kiel übernommen und bilden mit Birgit Austen-Bosy, der Geschäftsführenden Administrativen Direktorin, den dreiköpfigen Vorstand. Zuvor hatte Professor Gabriel Felbermayr den Präsidentenposten am 30. September 2021 vorzeitig abgegeben, um die Leitung des WIFO-Instituts in Wien zu übernehmen.
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