Das Fenster gekippt oder ganz offen, gleichzeitig alle Heizkörper voll aufgedreht? Wer auf diese Weise lüftet, heizt das Geld buchstäblich zum Fenster hinaus. In vielen Gebäuden, nicht nur älteren, ist das leider auch dann der Fall, wenn die Fenster geschlossen sind. Der Grund: schlechte Abdichtungen.

Angesichts drastisch gestiegener Energiepreise besteht hier dringender Handlungsbedarf. Eine gute Abdichtung der Fenster kommt auch der Umwelt zugute, weil weniger geheizt werden muss und dadurch weniger Emissionen freigesetzt werden. Und der Gesundheit der Bewohner ist diese Maßnahme ebenfalls förderlich. Denn an Wärmebrücken besteht die Gefahr, dass sich nach einer gewissen Zeit Schimmel bildet.

Oft wird zu einem Fenstertausch geraten. Doch diese teure Komplettmaßnahme ist nicht immer erforderlich. In vielen Fällen reicht es aus, die Schwachstellen an den eingebauten Fenstern zu beseitigen. Zwei Hauptquellen für Zugluft gibt es. Zum einen die Fuge zwischen Verglasung und Rahmen. Zum andern die Fuge zwischen Blendrahmen und Außenwand und/oder Rollladenkasten (Fensterlaibung). Die letztgenannte Fuge kommt relativ häufig vor, da in der Vergangenheit Fenster nicht immer fachgerecht eingebaut wurden.

Um undichte Stellen zu ermitteln, gibt es zwei altbekannte Tricks. Zum einen zeigt eine angezündete Kerze, woher der Wind weht. Zum anderen hat sich der Papiertest bewährt: Papier zwischen Fenster und Rahmen klemmen und das Fenster schließen. Wenn sich das Papier herausziehen lässt, ist das Fenster nicht dicht.

Je nach Beschaffenheit der Lecks können Fugendichtstoffe aus Silikon oder Acryl die Schwachstellen zwischen Verglasung und Fensterrahmen beseitigen. An der Nahtstelle von Blendrahmen kommen bevorzugt spritzbare Dichtstoffe, Dichtfolien oder komprimierte Dichtbänder zum Einsatz. Kleinere Abdichtungsarbeiten am Fenster können erfahrene Heimwerker durchaus selbst bewerkstelligen. Ist die Verbindung zwischen Blendrahmen und Außenwand undicht, sollte besser ein Profi beauftragt werden. Am besten wählt man einen Fachbetrieb, der durch das Siegel „Fenstereinbau nach RAL“ zertifiziert ist. Dann haben die Bewohner die Gewissheit, dass bei der Abdichtung nicht gepfuscht wird.

Unabhängig davon, ob die Arbeiten vom Do-it-yourselfer oder vom Profi durchgeführt werden: Bei der Wahl der Dichtungsmaterialien muss darauf geachtet werden, dass sie elastisch sind und große Temperaturunterschiede verkraften. Verbraucher sollten zudem unbedingt auf gesundheitlich unbedenkliche Produkte achten. Denn Schadstoffe können die Raumluft erheblich belasten. Ein verlässliches Zertifikat ist das Emicode EC1-Siegel auf den Verpackungen. Hinter diesem Siegel steht die GEV – Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte. Produkte mit dem Emicode-Zeichen wurden in speziellen Prüfkammern auf ihre Emissionen getestet. Damit die Grenzwerte dauerhaft eingehalten werden, folgen auf die Erstprüfung regelmäßige Stichprobenkontrollen durch unabhängige Experten und Prüfinstitute.

Tipp: Unter www.emicode.com finden Interessierte Produkte für die Fensterabdichtung, die das Emicode-Zeichen EC1 führen. Auf „Produkte“ und dann auf „Dämm- und Dichtstoffe“ klicken.

Weitere Informationen unter www.emicode.com

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