„Prevent It“ basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätzen und wird über neun Wochen mit individueller Unterstützung durchgeführt. Das Programm wird online und kostenlos angeboten. Es richtet sich an Menschen, die sexuelles Interesse an Kindern zeigen und dem entgegenwirken möchten. Die Teilnehmenden werden über verschlüsselte Foren im Darknet und über Anzeigen in Suchmaschinen sowie in sozialen Medien angesprochen. Polizeibehörden in Schweden, Deutschland und Portugal werden zudem Personen, die eines Sexualverbrechens an Kindern verdächtigt werden, zur Teilnahme ermutigen. Die Teilnehmenden bleiben völlig anonym.
„Sexuelle Ausbeutung von Kindern ist ein großes Problem in der EU und weltweit, das leider mit dem technologischen Fortschritt zuzunehmen scheint“, sagt Prof. Dr. Peer Briken, Institut für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie des UKE und Koordinator des Verbundprojekts PRIORITY. „Dieses Online-Behandlungsprogramm nutzt moderne Technologie in Kombination mit bewährten therapeutischen Techniken, um das Risiko der sexuellen Ausbeutung zu verringern – und erste Daten zeigen, dass es funktioniert.“
Eine erste Pilotstudie zu „Prevent It“ wurde von 2019 bis 2021 in englischer Sprache durchgeführt und richtete sich an Personen, die sich illegale sexuelle Inhalte ansahen, auf denen Kinder abgebildet sind. Im Vergleich zu einer Placebo-Gruppe hatten Personen in der Behandlungsgruppe den Konsum dieser Inhalte anschließend deutlich reduziert. Das Programm wurde nun zusätzlich zu einer aktualisierten englischen Version auch in Deutsch, Schwedisch und Portugiesisch übersetzt und kulturell angepasst. Die drei neuen Sprachversionen von „Prevent It“ werden im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts „PRIORITY“ (Prevention to Reduce Incidence Of Sexual Abuse by Reaching Individuals Concerned About Their Risk to Young People) evaluiert.
Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 14.400 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 497.000 Patient:innen versorgt, 90.000 davon stationär und 407.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner:innen, Zahnmediziner:innen und Hebammen aus.
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