Für ihre Bachelorarbeit stellte Jessica Libert vom Institut für Biomechanik der BG Unfallklinik Murnau künstliche Oberschenkelknochen aus Polyurethan Gießharzen her. Sie tüftelte so lange an der Rezeptur, bis sie die mechanischen Eigenschaften ihrer künstlichen Knochen kontrolliert beeinflussen konnte. Hierfür erhielt sie den Genderpreis der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien Offenburg.

Durch Jessica Liberts Herstellungsverfahren können Kunststoffknochen hergestellt werden, die nicht nur genauso aussehen, wie echte menschliche Knochen, sondern die auch in Aufbau, Form, Struktur und ihren mechanischen Eigenschaften denen echter Knochen entsprechen.

„Damit sind wir erstmals in der Lage, die biomechanischen Prüfungen, die der Weiterentwicklung der Methoden zur Frakturbehandlung dienen, mit wirklichkeitsnahen Knochenmodellen durchzuführen“, erläutert Prof. Peter Augat, Leiter des Instituts für Biomechanik der BG Unfallklinik Murnau.

Die Möglichkeit, die mechanischen Eigenschaften künstlicher Knochen gezielt zu verändern, eröffnet den Forschenden des Instituts völlig neue Perspektiven. So können sie künftig biomechanische Prüfungen sowohl an jungen, gesunden Kunstknochen durchführen, als auch an osteoporotischem oder durch Metastasen verändertem Knochengewebe. Der Transfer der gewonnenen Forschungsergebnisse in den Klinikalltag ist dadurch sehr realistisch.

Nicht nur bei Institutsleiter Prof. Augat fanden die Ergebnisse der Bachelorarbeit mit dem wissenschaftlichen Titel „Entwicklung und Validierung polyurethanbasierter Oberschenkelknochen für die Evaluation von Osteosynthesen“ Anklang. Auch die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien Offenburg, an der Jessica Libert ihre Abschlussarbeit eingereicht hatte, honoriert ihre herausragende wissenschaftliche Leistung mit dem Genderpreis der Hochschule. Damit würdigen die Preisstiftenden außergewöhnlich gute Abschlüsse und möchten vor allem die Leistungen von Frauen sichtbar machen.

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