Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser zu jeder Zeit und der hohe Standard der deutschen Abwasserbehandlung sind Teil unserer Lebensgrundlage, sind Standortfaktor für unsere Kommunen und das ganze Land. Ohne die öffentliche Wasserwirtschaft gäbe es keine Wohngebiete, keine Gewerbegebiete, kein Wachstum. Insofern muss Wasserwirtschaft integrativer gedacht werden, um Resilienz-Strategien zu entwickeln, die sowohl Antworten finden auf nasse Hochwasserjahre wie 2017 als auch auf Dürrejahre wie 2022. Dazu gehört es auch, die Erzeugung regenerativer Energien für Wasser- und Bodenverbände zu erleichtern. Unausweichlich ist: der Wert des Wassers wird steigen.“ – mit diesen Worten begrüßte Heiko Albers, Präsident des Wasserverbandstag e.V. (WVT) anlässlich der gemeinsamen Fachtagung von WVT und IWW die rund 160 Teilnehmer. 

Bei der 5. Hannover Fachtagung „Sicherheit & Resilienz der Niedersächsischen Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels“ berichteten Wasserwirtschaftler, Wasserversorger und Forschungsinstitute vom Stand des Wissens und ihren Erfahrungen in der Entwicklung und Anwendung von Klimawandelanpassungs­maßnahmen.

In seinem einführenden Grußwort beleuchtete dabei der Niedersächsische Umweltminister Christian Meyer die Vorstellungen der Landesregierung zum Masterplan Wasser.

„Wir wissen: Die Klimakrise ist angekommen in Niedersachsen und Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Dürren werden uns künftig noch stärker betreffen. Wir benötigen umso dringender ein nachhaltiges, integriertes Wassermengenmanagement, das sowohl Mangelsituationen als auch Überflutungsgefahren gerecht wird und absichert, dass wir in Niedersachsen auch in Zukunft Wasser in ausreichender Qualität und Quantität nutzen können. Für einen solchen Masterplan Wasser brauchen wir die Zusammenarbeit aus vielen verschiedenen Disziplinen. Ich bin dankbar, dass der Wasserverbandstag dafür den Rahmen bietet.“, so Minister Meyer.

Godehard Hennies, Geschäftsführer des WVT und Dr. Tim aus der Beek vom IWW Zentrum Wasser führten durch eine Reihe von hochkarätigen Vorträgen und angeregten Diskussionen zu wichtigen Teilgebieten wie die Vorrangstellung der Wasser­versorgung, Optionen zum Wasserrückhalt und Lösungsansätzen, wie die Resilienz der Wasserversorgung erhöht werden kann.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel, sich ändernder Konsummuster und dem Bevölkerungswachstum sollen die Menschen sich mehr Klarheit über die Rolle und Bedeutung des Wassers in ihrem Leben und für die Umwelt verschaffen. Wasser ist eine begrenzte Ressource, deren Wert es zunächst zu erkennen gilt, um es schätzen und schützen zu können.“, mahnte Hennies an.

„Wir haben heute gesehen, wie wichtig der Beitrag der Forschung für die Entwicklung von Klimawandelanpassungsmaßnahmen ist. Deshalb ist der kontinuierliche Austausch zwischen Wissenschaft und Praktikern bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen von großer gesellschaftlicher Relevanz. Denn Wasser ist ein wertvolles Allgemeingut, dessen Schutz am besten durch einen gemeinsamen Dialog zwischen Forschung, Gesellschaft und Politik gelingt.“, ergänzte Dr. Tim aus der Beek.

In der Diskussion wurde deutlich, dass Politik, Verwaltung und Gesetzgeber gefragt sind,
z. B. bei der Anpassung der Spitzenbedarfswerte in den Wasserrechten. Eine enge Verzahnung der Wasserwirtschaft mit Stadtentwicklungsplanungen und Konzepten zur Entwicklung des ländlichen Raumes, aber auch innovative Verfahren zur Wasserwiederverwendung sind notwendig.

„Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung als gesellschaftliche Aufgabe zu unterstützen. Der Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung und die Bedeutung dieser für die Daseinsvorsorge, aber auch für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands rückt durch den anhaltenden Klimawandel in den Mittelpunkt des Bewusstseins.“, so Godehard Hennies in seinem Schlusswort.

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