Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am 2. Februar die vier neuen Standorte des NCT verkündet. Die Erweiterung des NCT ist ein wichtiger Teil der Nationalen Dekade gegen Krebs, die 2019 durch das BMBF initiiert wurde. Zu den bereits bestehenden Standorten in Heidelberg und Dresden, die mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) kooperieren, kommen Berlin, SüdWest (Tübingen/Stuttgart-Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln) hinzu.
Das NCT Heidelberg wird gemeinsam getragen vom DKFZ und vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Es stand mit seiner Pionierarbeit vor 15 Jahren am Anfang des jetzt deutschlandweit umgesetzten Konzepts. Dieses besteht im Wesentlichen darin, die translationale Krebsforschung und klinische Versorgung von krebskranken Patienten sehr eng zu verknüpfen. Das bedeutet, dass neueste Erkenntnisse der Forschung möglichst rasch in der Krankenversorgung eingesetzt werden und Erfahrungen, die in der Behandlung gewonnen werden, schnell wieder zurück in die wissenschaftliche Arbeit fließen.
Das NCT Heidelberg hat bisher sehr erfolgreich innovative Krebsforschungsprogramme umgesetzt. Zudem verfügt das NCT Heidelberg über Infrastrukturen, um klinische Studien und studienbegleitende Forschung durchzuführen. Hinzu kommen Trainings- und Ausbildungsformate, die Kommunikation mit Ärzten, Forschenden und Patienten sowie eine strukturierte Patientenbeteiligung. Seit 2015 pflegt das NCT Heidelberg eine enge und sich ständig weiterentwickelnde Zusammenarbeit mit dem NCT Dresden, die sich beispielsweise in einem gemeinsamen Förderprogramm für klinische Studien und Projekte der angewandten Krebsforschung widerspiegelt.
Insbesondere die Patientenbeteiligung gewinnt im erweiterten NCT an Bedeutung. Stefan Fröhling, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der Abteilung Translationale Medizinische Onkologie am DKFZ, sagt: "Wir freuen uns sehr, dass das NCT zukünftig sechs leistungsfähige Standorte haben wird. Insbesondere identifizieren wir uns stark mit dem in Deutschland stattfindenden Kulturwandel, der eine Beteiligung von Patienten in allen Phasen der Krebsforschung vorsieht."
Das NCT Heidelberg hat Forschungsschwerpunkte und Erkrankungsfelder priorisiert, die sich aus seiner bisherigen Arbeit ableiten und mit denen es sich verstärkt im erweiterten NCT einbringen wird. Weil das an allen Standorten in gleicher Weise geschieht, profitieren die Programme des NCT von den Synergieeffekten, die von dem vielfältigen Fachwissen in allen wichtigen Forschungsbereichen generiert werden.
Dirk Jäger, Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg und Leiter der Medizinischen Onkologie am UKHD, sagt: "Für die jetzt anlaufende praktische Zusammenarbeit vertrauen wir darauf, dass deutschlandweit noch mehr Patienten vom erfolgreichen Konzept des NCT Heidelberg profitieren werden. Damit verbessern wir langfristig die Behandlungsergebnisse und Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten, die immer im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen."
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt.
Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion.
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. Seit 2015 hat das NCT Heidelberg in Dresden einen Partnerstandort. In Heidelberg wurde 2017 das Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) gegründet. Die Kinderonkologen am KiTZ arbeiten in gemeinsamen Strukturen mit dem NCT Heidelberg zusammen.
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