- Vor allem ältere Menschen gefährdet
- Auch Schwindel führt zu schweren Stürzen
An Glatteistagen haben die Unfallchirurginnen und -chirurgen der Hamburger Asklepios Kliniken alle Hände voll zu tun – so zuletzt auch an den eisigen Tagen im vergangenen Dezember, berichtet Prof. Dr. Michael Hoffmann, Chefarzt der Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportorthopädie in der Asklepios Klinik St. Georg. „Üblicherweise kommen pro Tag 40-60 unfallchirurgische Patientinnen und Patienten in die Notaufnahme, diese Zahl kann sich an Glatteistagen auch mal verdoppeln.“ Wenn Fußgänger auf Glatteis stürzten, zögen sie sich oft Speichen- und Sprunggelenkbrüche zu. Häufig seien winterliche Verhältnisse aber nicht die einzige Ursache, wenn ältere Menschen stürzten, ergänzt Prof. Dr. Günter Seidel, Chefarzt der Neurologie in der Asklepios Klinik Nord – Heidberg. Oft erhöhe chronischer Schwindel das Sturzrisiko zusätzlich. „Chronischer Schwindel kann die Ursache einer Gangunsicherheit im Alter sein und nicht nur zu schmerzhaften Stürzen, sondern auch zu einer generellen Einschränkung der Lebensqualität führen“, sagt Seidel, der gemeinsam mit HNO-Chefarzt Dr. Christoph Külkens die neue Tagesklinik Schwindel an der Asklepios Klinik Nord in Heidberg leitet. „30 Prozent der über 70-Jährigen sind im Alltag durch chronischen Schwindel eingeschränkt und sturzgefährdet“, erklärt Külkens. „Solche Vorkommnisse sollten daher in der Hausarztpraxis näher untersucht und die Betroffenen bei chronischem Schwindel über länger als drei Monate in einem spezialisierten Zentrum vorstellig werden“, rät Külkens. Das steigere deren Lebensqualität auch über die Wintermonate hinaus. Solche Anlaufstellen gebe es beispielsweise in den Asklepios Kliniken Nord und St. Georg.
Auch nachlassende Kondition und Koordination erhöhen die Sturzgefahr. Durch Training können ältere Menschen dieses Risiko langfristig senken, rät Hoffmann: „Das Training stärkt nicht nur die Muskeln, denn diese setzen am Knochen an und der Knochen reagiert unter Belastung mit Knochenaufbau und das stärkt die Knochenstruktur.“ Außerdem sollten gerade ältere Menschen für stabile Knochen in den Wintermonaten Vitamin D einnehmen. „Insbesondere in den dunklen Wintermonaten haben wir zu wenig Sonnenexposition und somit eine Unterversorgung mit dem wichtigen Vitamin-D-Knochenhormon!“
Weitere Tipps zur Sturzprävention
- Bei Glätte wie ein Pinguin gehen: Körperschwerpunkt über dem auftretenden Bein, den Fuß mit ganzer Sohle und leicht nach außen gedreht aufsetzen, so dass das belastete Bein im rechten Winkel zum Boden steht. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt für mehr Stabilität.
- Festes Schuhwerk mit Profil tragen, bei Glatteis Antirutsch-Spikes unterschnallen.
- Rechtzeitig Halt suchen, etwa an einem Geländer oder an einer Häuserwand.
- Im Rahmen von Sturzprophylaxe-Trainings wird das Abfedern eines Sturzes geübt. Dabei geht es darum, einen unmittelbaren Direktaufprall zu vermeiden. So lässt sich die Sturzenergie zum Beispiel über einen aus- aber nicht durchgestreckten Arm sukzessive abbauen, was die Gefahr von Knochenbrüchen verringert.
- Gangunsichere ältere Menschen sollten unnötige Risiken vermeiden und bei Glätte möglichst zu Hause bleiben.
Unfallchirurgien und Schwindel-Tageskliniken in den Hamburger Asklepios Kliniken
Abteilungen für Unfallchirurgie gibt es in den Hamburger Asklepios Kliniken Altona, Barmbek, Nord – Heidberg, St. Georg und Wandsbek sowie im Asklepios Klinikum Harburg und im Asklepios Westklinikum (Rissen). Interdisziplinäre Tageskliniken für Schwindel und Störungen des Gleichgewichts finden Sie in den Asklepios Kliniken Nord – Heidberg und St. Georg.
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