„Bis zu 80 Prozent des Berliner Gemüsebedarfs könnten lokal gedeckt werden, falls all diese Flächen für urbanes Gärtnern genutzt würden“, erklärt Diego Rybski, Mitautor der Studie, die in der April-Ausgabe der Zeitschrift Sustainable Cities and Society erscheinen wird. Rybski ist Forscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, dem Wuppertal Institut und Mitglied des Complexity Science Hub Wien. Die Umsetzung wäre allerdings mit Herausforderungen verbunden. So wären beispielsweise Investitionen in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro erforderlich, das nötige Personal und die Bewässerung wären zu klären. Entsprechend wären die Herstellungskosten für das Gemüse relativ hoch, etwa zwischen 2 bis 10 EUR pro kg, je nach Ertragslage.
„Wenn nur ein Bruchteil der theoretisch verfügbaren Fläche für den Gemüseanbau in Berlin genutzt würde, wäre das schon eine wichtige Veränderung, um Emissionen aus dem weltweiten Lebensmitteltransport zu vermeiden. Städtische Landwirtschaft reduziert außerdem urbane Wärmeinseln und kann die biologische Vielfalt schützen. Allerdings setzt dies eine nachhaltige Bewirtschaftung voraus”, so Prajal Pradhan, Mitautor der Studie.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist eines der weltweit führenden Institute in der Forschung zu globalem Wandel, Klimawirkung und nachhaltiger Entwicklung. Natur- und Sozialwissenschaftler erarbeiten hier interdisziplinäre Einsichten, welche wiederum eine robuste Grundlage für Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft darstellen. Das PIK ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Artikel: Marion De Simone, Prajal Pradhan, Jürgen P. Kropp, Diego Rybski (2023): “A large share of Berlin’s vegetable consumption can be produced within the city.” Sustainable Cities and Society. [DOI: 10.1016/j.scs.2022.104362]
Weblink zum Artikel: https://doi.org/10.1016/j.scs.2022.104362
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