Die Leuchtenburg in Nebel gehüllt, gehört heute zu den schönsten Fotomotiven, lässt man die Community der sozialen Medien wählen. Nebel ist dabei echte Mathematik: „Ich kann anhand des Taupunktes berechnen, ob es an der Leuchtenburg neblig ist. Und dann fahre ich los…“ Daniel Suppe, geboren 1978, ist in Jena aufgewachsen und seit 2017 leidenschaftlicher Hobbyfotograf an der Leuchtenburg. Begonnen hat seine Leidenschaft mit ersten fotografischen Versuchen auf Familienfeiern. Heute hat er seine Drohne immer im Kofferraum oder auf dem Fahrrad dabei. „Oft geht es nur um Sekunden“ beschreibt er seine „Jagd“ nach dem perfekten Bild. Für ihn liegen Natur-, Stadtansichten sowie Sonnenauf- und -untergänge im Fokus, Farbintensiv darf es sein und emotional.
Daniel Suppe ist mit der Leuchtenburg schon seit seiner frühesten Jugend verbunden. Bei den heute legendär in Erinnerung gebliebenen Walpurgisnächten war er dabei und auch nutzte er den fantastischen Blick ins Saaletal für ein romantisches Treffen mit einer Jugendfreundin.

Mit seinem „Männerspielzeug“ – wie er seine Drohne nennt – verbringt er etwa fünf Stunden in der Woche und hat bereits 100 Gigabyte mit mehr als 1.800 Fotografien allein von der Leuchtenburg zusammen getragen.

Ältestes bekanntes Foto der Leuchtenburg
Ganz anders mutet die erste Leuchtenburg-Aufnahme an: Die Fotografie entstand am 13. März 1873 – vor genau 150 Jahren. Abgebildet ist die Leuchtenburg von östlicher Perspektive mit dem Dorf Seitenroda im Vordergrund. Deutlich sind die Bauernhäuser im Fachwerkstil und der Dorfkirchturm zu erkennen. Der Dresdner Fotograf Hermann Krone positionierte sich für die Aufnahme seitlich des Fahrweges, der von frisch eingepflanzten Alleebäumen begrenzt wird. Krone hatte bereits in Sachsen als Erster Landschaftsaufnahmen gemacht; seine 1853 entstandenen Aufnahmen der Sächsischen Schweiz hatten großes Aufsehen erregt. Krone begleitete die Photographie von ihrer Frühzeit bis zu ihrer Etablierung als Massenmedium zum Ende des 19. Jahrhunderts und arbeitete mit allen damals bekannten Verfahren.

Seine Aufnahme ist in doppelter Hinsicht von großer Bedeutung für die Geschichte der Leuchtenburg. Zum einen stellt sie die bislang älteste bekannte Fotografie von Burg und Dorf dar und zum anderen markiert die auf der Leuchtenburg sichtbare Gebäudekubatur eine Zeitenwende: Den Nutzungswechsel von der Leuchtenburger Straf- und Korrektionsanstalt (1724 bis 1871) hin zum touristischen Ausflugsziel (1873 bis heute).

Foto-Aufruf: Gibt es noch ältere Fotoaufnahmen der Leuchtenburg
Da die Geschichte der Fotografie älter als 1873 ist, wäre es möglich, dass es noch ältere Fotografien der Leuchtenburg gibt. Wir suchen das älteste Leuchtenburg-Foto und rufen alle Archive, Dachbodenbesitzer, Fotografen und die, die im Besitz von Fotografen-Nachlässen sind, auf, in ihren Sammlungen zu schauen.

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