Zum Jahresende überwiegt in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft weiterhin der Pessimismus, was die Geschäftsaussichten angeht. Das zeigt das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima für Dezember 2022. Angesichts voller Gasspeicher und spürbarer staatlicher Entlastungen hellten sich die Erwartungen der für den Konjunkturindikator befragten Unternehmen allerdings zuletzt auf niedrigem Niveau auf.
 
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist im Dezember im negativen Bereich um 5,9 Saldenpunkte gestiegen und notiert aktuell bei minus 4,5 Punkten. Es ist der zweite Anstieg in Folge. Zuvor war der Indikator fünf Mal in Folge gefallen. Der jüngste Anstieg beruht vor allem auf besseren Geschäftserwartungen der 1.500 befragten Unternehmen. Insgesamt sind deren Zukunftsaussichten jedoch weiterhin als äußerst pessimistisch zu bewerten.
 
Für das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima wurden die Unternehmen neben ihren Zukunftsaussichten auch nach ihrer aktuellen wirtschaftlichen Situation befragt. Demnach liefen die Geschäfte im Dezember etwas besser als im Vormonat. Hier fiel das Plus mit 1,2 Punkten allerdings nicht so groß aus wie bei den Geschäftserwartungen.  
 
„Eine konjunkturelle Trendwende ist noch nicht in Sicht und die nordrhein-westfälische Wirtschaft wird im Winterhalbjahr wohl schrumpfen. Es scheint aber möglich, dass sie mit einer leichten Delle durch die konjunkturelle Talsohle kommt. Wichtige Voraussetzung für eine Eingrenzung der Gefahr einer Rezession ist, dass es zu keiner Gasmangellage kommt“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK. „Hoffnung schöpft die Wirtschaft auch mit Blick auf die staatlichen Entlastungen für Unternehmen und private Haushalte.“
 
Handel: Preisdruck lässt nach
Im Handel hat sich im Weihnachtsgeschäft das Geschäftsklima am stärksten aufgehellt. Die Groß- und Einzelhändler schätzten ihre aktuelle Lage etwas besser ein. Auch ihre Erwartungen bewerteten sie optimistischer, und zwar deutlich. Insgesamt blickt der Handel aber weiterhin pessimistisch in die Zukunft. Während der Lagerbestand jüngst einen neuen Höchststand erreichte, was im Allgemeinen auf eine Rezession hindeutet, nahm der Preisdruck im Handel erneut ab.
 
Bauhauptgewerbe: Auftragsflaute im Wohnungsbau
Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich die Stimmung zum Jahresende merklich. Die Unternehmen waren der Umfrage zufolge zwar etwas weniger zufrieden mit ihren laufenden Geschäften. Die Geschäftserwartungen hellten sich jedoch auf, wenngleich auf einem äußerst niedrigen Niveau. Einzig im Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen trübte sich die Stimmung angesichts geringerer Aufträge weiter ein.
 
Dienstleistungen: Skepsis nimmt ab
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima erneut verbessert und notiert erstmals nach drei Monaten wieder leicht im positiven Bereich. Zurückzuführen war dies auf eine spürbare Abnahme der Skepsis bezüglich der Geschäftserwartungen. Dagegen nahm die Zufriedenheit mit der aktuellen Lage im Dezember leicht ab, wie aus der Umfrage hervorgeht. Bis auf das Gastgewerbe hat sich das Geschäftsklima in allen Sektoren des Dienstleistungsgewerbes verbessert.
 
Industrie: Volle Gasspeicher machen Hoffnung
Etwas weniger stark fiel das Stimmungsplus im Verarbeitenden Gewerbe aus. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen verbesserten sich etwas. Gleichwohl ist der Ausblick weiterhin sehr pessimistisch. In der chemischen Industrie schöpften die befragten Unternehmen hingegen vielerorts wieder Hoffnung, was ihre Geschäfte in den kommenden sechs Monaten angeht. Grund dürften die gut gefüllten Gasspeicher sein, die eine Gasmangellage im Frühjahr verhindern dürften. 

Hintergrund
Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima gibt Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Hierfür werden monatlich etwa 1.500 Unternehmen aus dem Bundesland zu ihrer aktuellen Geschäftslage und ihren Zukunftserwartungen befragt. Ihre Antworten werden exklusiv für die NRW.BANK ausgewertet.

Detaillierteres Zahlenmaterial finden Sie unter www.nrwbank.de/ifo.

Über NRW.BANK

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern „Wirtschaft“, „Wohnraum“ und „Infrastruktur/Kommunen“ setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.BANK auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.nrwbank.de

Folgen Sie uns auch auf www.twitter.com/NRWBANK ­

­

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

NRW.BANK
Kavalleriestraße 22
40213 Düsseldorf
Telefon: +49 (211) 91741-0
Telefax: +49 (211) 91741-1800
http://www.nrwbank.de

Ansprechpartner:
Caroline Fischer
Pressesprecherin
Telefon: +49 (211) 91741-1847
Fax: +49 (211) 91741-1260
E-Mail: caroline.fischer@nrwbank.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel