Anlässlich der „Wir haben es satt!“-Demonstration ruft Slow Food wieder die Schnippeldisko aus, bei der Menschen am 20. Januar zu einem Protest der besonderen Art zusammenkommen. Sie nutzen Gemüseschäler und Kochlöffel, ergreifen das Wort und heben das Tanzbein, um das beschämende Ausmaß der Lebensmittelverschwendung zu kritisieren. Die Schnippeldisko findet ab 18:30 Uhr im Festsaal Kreuzberg in Berlin statt. Zu ihren Höhepunkten zählt der Besuch des neuen Slow-Food-Präsidenten Edward Mukiibi aus Uganda.

Rund ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel erreicht nicht die Teller – vor dem Hintergrund weltweiter ökologischer und sozialer Krisen ist das aus Sicht von Slow Food ein beschämendes Ausmaß. Deswegen macht sich die Bewegung seit über zehn Jahren für die Wertschätzung von Lebensmitteln und deren Erzeuger*innen stark, unter anderem im Rahmen des „Wir haben es satt!“-Protests (WHES). Am Vorabend der Demonstration kommen Jung und Alt zusammen und verleihen ihrem Unmut Ausdruck. Sie bereiten aus optisch nicht marktfähigen, aber geschmacklich einwandfreien Gemüsen wie zweibeinigen Karotten und knubbeligen Kartoffeln Suppen zu, die am Abend selber und am darauffolgenden Tag während der Demonstration kostenlos verteilt werden. Unterstützt werden die Teilnehmenden dabei von Wam Kat und der Fläming Kitchen.

Die Schnippeldisko ist eine abendfüllende Veranstaltung: Neben der Gemüseverarbeitung gibt es ein umfangreiches Programm mit Workshops und Podien u.a. zu Hülsenfrüchten, Schokolade sowie der Transformation in der Tierhaltung. Die drei DJs Katka, Kataya und Frau Kaufmann sorgen für abwechslungsreiche Musik-Acts. Spätestens wenn die Suppe fertig ist, geht es für viele Teilnehmende auf die Tanzfläche. Zu den diesjährigen Höhepunkten zählt der Besuch des 2022 gewählten internationalen Slow-Food-Präsidenten Edward Mukiibi. Er spricht um 20 Uhr darüber, wie sich die EU für faire Lieferketten im globalen Süden einsetzen kann und sollte.

Die Schnippeldisko hat sich auch 2023 zum Ziel gesetzt, die Teilnehmenden als Mitstreiter*innen für gutes und gerechtes Essen zu gewinnen und den gesellschaftlichen Druck auf Politik und Wirtschaft hochzuhalten. Dazu SFD-Vorsitzende Nina Wolff: „Um die Verschwendung genießbarer Lebensmittel zu reduzieren, ist ein aufeinander abgestimmtes Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich. Dafür wird ein von der Politik verbindlich gesetzter Reduzierungsrahmen für alle Akteur*innen benötigt. Gleichzeitig geht es Slow Food darum, Verbraucher*innen darüber aufzuklären, dass die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist, und ihnen einfache und wirksame Alltagstipps mit an die Hand zu geben. Mit der Schnippeldisko auf freudige und lustvolle Weise.“ Dafür ist Slow-Food-Bündnispartner der WHES Demo und ruft Menschen bundesweit auf, sich zu beteiligen.

Wann? 20.01.2023 ab 18:30 Uhr | Wo? Festsaal Kreuzberg, Am Flutgraben 2, 12435 Berlin; die Schnippeldisko findet in diesem Jahr im Rahmen der Kampagne Our Food Our Future statt.

Über den Slow Food Deutschland e.V.

Slow Food hat sich zum Ziel gesetzt, eine Ernährungswelt zu schaffen, die auf fairen Beziehungen basiert, die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert und es allen Menschen ermöglicht, ein Leben in Würde und Freude zu führen.Als globales Netzwerk mit Millionen von Menschen setzt sich Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen für alle ein. Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist mit vielfältigen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen auf lokaler, nationaler sowie europäischer Ebene aktiv. Mit handlungsorientierter Bildungsarbeit stellen wir Ernährungskompetenz auf sichere Beine. Ziel unseres politischen Engagements ist ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem, das Mensch und Tier, Umwelt und Klima schützt. www.slowfood.de

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