Zur aktuellen Berichterstattung zu überhöhten Preisen für PCR-Tests erklärt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann:

„Die Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung belegen, worauf der AOK-Bundesverband bereits im Mai 2020 hingewiesen hat: Die Preisvorstellungen der Labormediziner für PCR-Tests waren von Anfang an massiv überhöht und konnten auch nach Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband nicht ausreichend abgesenkt werden.

Pandemien sind gesundheitliche Notlagen und erfordern schnelles politisches Handeln. Das aber darf nicht dazu führen, dass wirtschaftliche Vernunft keine Rolle mehr spielt, dauernd Mondpreise aufgerufen werden und einige Akteure sich auf Kosten von Steuer- und Beitragszahlern eine goldene Nase verdienen. Ob Impfhonorare oder Hygienekosten: Es gibt aktuell viele weitere Beispiele für überzogene ärztliche Honorar- und Preisvorstellungen, deren Kalkulationsgrundlagen völlig intransparent bleiben und für die empirischen Belege fehlen.

Deshalb fordern wir für die Vergütungsverhandlungen transparente und nachvollziehbare Kalkulationsgrundlagen auf Basis verpflichtender Kostenerhebungen durch die Vertragsärzte, die dann beiden Seiten in gleicher Weise zur Verfügung stehen müssen. Die bisherigen Grundlagen reichen hierfür nicht aus. Nur so können Kassen im Sinne der Beitragszahlenden auf Augenhöhe verhandeln. Aufwand und Ertrag sollten auch bei ärztlichen Tätigkeiten in einem angemessenen Verhältnis stehen.“

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