Anfang des Jahres bangten Brustkrebspatient:innen um Tamoxifen – ein alternativloses Mittel, das seit Jahrzehnten eingesetzt wird. Ursache für den Engpass war unter anderem, dass nur noch wenige Hersteller das Arzneimittel produzierten.
Jetzt sind es noch weniger: Bloß noch zwei Hersteller versorgen die Patient:innen in Deutschland mit Tamoxifen.

  • Der Grund, dass sich so viele Hersteller aus der Produktion zurückgezogen haben, ist der unverändert niedrige Erstattungspreis.
  • Seit zwölf Jahren gilt beinahe derselbe Festbetrag, Hersteller erhalten für die Dreimonatspackung Tamoxifen nur gut 8,80 Euro von den Krankenkassen.
  • Seit dem Frühling haben weitere Hersteller die Produktion eingestellt. Eines davon trägt die Hauptlast – es hat einen Marktanteil von vier Fünfteln.

Engpass bei Tamoxifen war Folge einer dramatischen Marktkonzentration

Zum Engpass bei Tamoxifen kam es, weil einige Zulieferer ihre Preise so weit erhöht hatten, dass die Generikaunternehmen nicht mehr zum Erstattungspreis hätten produzieren können und sich deshalb neue Zulieferer suchen mussten. Die Hersteller, die das betraf, konnten vorübergehend nicht mehr liefern. Die anderen wurden sofort leergekauft. Das BMG erlaubte die Einfuhr von Tamoxifen-Tabletten, ein Unternehmen schob eine Sonderproduktion ein. Das rettete Deutschland vor dem Versorgungsengpass – doch an den Strukturen ändert es nichts.

Versorgung wurde gesichert – die Strukturen sind die gleichen

Im Gegenteil: Derzeit sind noch weniger Hersteller am Markt als vor der Knappheit im Frühling. Von ehemals vier sind bloß noch zwei übrig. Und davon stemmt eins mehr als vier Fünftel der Versorgung.

Politik muss Wirkstoffe wie Tamoxifen retten

„Der Engpass beim Brustkrebsmittel Tamoxifen konnte abgewendet werden, aber das Problem hat sich nicht gelöst. Im Gegenteil: Die Situation am Markt ist noch verschärfter. Es gibt noch weniger Unternehmen als vorher, die die Versorgung sichern. Wenn die Politik jetzt mit dem Generika-Gesetz die Arzneimittelversorgung stärken will, muss sie zuerst bei versorgungskritischen Wirkstoffen wie Tamoxifen ansetzen. Hier braucht es dringend Anreize, damit sich wieder mehr Unternehmen an der Versorgung beteiligen – sonst ist es nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Engpass eintritt.“

Die wichtigsten Fragen zu den aktuellen Arzneimittengpässen haben wir hier beantwortet.

https://www.progenerika.de/zahl-des-monats/dezember-2022/

Über den Pro Generika e.V.

Pro Generika ist der Verband der Generika- und Biosimilarunternehmen in Deutschland. Wir vertreten die Interessen seiner Mitglieder, die Generika und Biosimilars entwickeln, herstellen und vermarkten. Durch den Einsatz von Generika und Biosimilars werden im Gesundheitssystem wichtige finanzielle Ressourcen eingespart – bei gleichbleibend hoher Qualität der Arzneimittelversorgung. Generika und Biosimilars sorgen damit für nachhaltigen Zugang der Patienten zu modernen Arzneimitteln.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Pro Generika e.V.
Unter den Linden 32 -34
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 8161609-0
Telefax: +49 (30) 8161609-11
http://www.progenerika.de

Ansprechpartner:
Anna Steinbach
Leiterin Kommunikation
Telefon: +49 (30) 8161609-60
E-Mail: presse@probiosimilars.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel