Der Zentralratsvorsitzende Romani Rose unterstreicht die Bedeutung, die dem Internationalen Auschwitz-Rat in der aktuellen Zeit zukommt:
"Wir erleben heute wieder wie Nationalisten und Rechtsextremisten in vielen Ländern Europas versuchen die Verbrechen des Holocaust an 6 Millionen Juden und 500.000 Sinti und Roma zu leugnen und zu relativieren. Der Internationale Auschwitz-Rat sieht es als seine Aufgabe jeder Form der Holocaust-Leugnung und Geschichtsverfälschung entgegen zu treten."
Dem Internationalen Auschwitz-Rat gehören unter anderem Ronald Lauder (Jüdischer Weltkongress, New York), Dani Dayan (Yad Vashem, Jerusalem) und Sara Bloomfield (Holocaust-Gedenkmuseum der Vereinigten Staaten, Washington D.C.) an. Der Rat berät die polnische Regierung in historischen Fragen, auch hinsichtlich der Ausrichtung der Erinnerungsarbeit und der politischen Bildung.
Romani Rose appelliert an internationale Organisationen und nationale Regierungen in Europa die Bildungsarbeit zum Holocaust zu stärken und den Bildungsauftrag der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zu unterstützen:
"Bildungsprogramme zur Geschichte des Holocaust, gerade für junge Menschen an historischen Orten der Verfolgung und Vernichtung, leisten einen wichtigen Beitrag, um Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus in unseren Gesellschaften entgegen zu wirken."
Das Museum verzeichnete vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 über 2.5 Millionen Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt und hat inzwischen digitale Bildungsprogramme, die weltweit Millionen von Menschen erreichen.
Romani Rose wurde erstmalig 2006 vom damaligen polnischen Premierminister Kazimierz Marcinkiewicz und auf Wirken des ehemaligen polnischen Außenministers und Auschwitz-Überlebenden Władysław Bartoszewski in den Internationalen Auschwitz-Rat berufen. Am 2. August 2021 wurde dem Zentralratsvorsitzenden Rose vom Direktor des Museums Auschwitz-Birkenau, Piotr Cywiński, die Auszeichnung "Light of Remembrance" (Licht der Erinnerung) verliehen für sein jahrzehntelanges, unermüdliches Engagement für die Aufarbeitung des Holocaust an den ermordeten 500.000 Sinti und Roma im NS-besetzten Europa.
Weitere Information:
Im Jahr 2001 eröffnete das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau eine Dauerausstellung im Block 13 im Stammlager des Museums zum Völkermord an den Sinti und Roma in Europa. Seit 1985 veranstaltet der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma mit dem Verband der Roma in Polen in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte alljährlich die zentrale internationale Gedenkveranstaltung anlässlich des Europäischen Holocaust Gedenktages für Sinti und Roma am 2. August.
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
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