„Abitur schließt Ausbildung nicht aus“, so Janine Neureuther, stv. Dachdecker-Landesinnungsmeisterin in Baden-Württemberg und erste Gastgeberin der Dialogrunde, an der auch der Geschäftsführer des Landesinnungsverbands des Dachdeckerhandwerks BW, Florian Jentsch, teilnahm.
Mit diesem Statement liegt Janine Neureuther exakt auf der Wellenlänge von Alena Trauschel, die als Sprecherin der FDP/DVP-Fraktion für berufliche Bildung schon lange einen „Tag des Handwerks“ zur Berufsorientierung auch an Gymnasien fordert. „Vor allem an den Gymnasien gilt noch viel zu oft das Credo, nach dem Abitur unbedingt ein Studium beginnen zu müssen. Hier muss sich die Berufsorientierung dringend weiterentwickeln, um dem Fachkräftemangel wirksam etwas entgegensetzen zu können.“ Die 23-jährige Politikerin spricht Klartext: „Berufsorientierung muss ins Schulgesetz“.
Noch einen Schritt weiter geht die Anregung der stellvertretenden Landesinnungsmeisterin: „Auch Lehrkräfte sollten einen Praktikums-Tag in Handwerksbetrieben absolvieren, um den Alltag der Menschen einmal in der Praxis kennenzulernen, die Deutschlands Wirtschaft mit ihrer Hände Arbeit maßgeblich gestalten“. Janine Neureuther weiß, wovon sie spricht. Sie selbst hatte den Familienbetrieb vor Jahren übernommen und damit auch Arbeitsplätze im Handwerk in der Region gesichert. Neureuthers Bitte an die Politik: „Von ausufernder Bürokratie bis Erbschaftssteuer – die Politik muss Betriebsnachfolge ermöglichen und nicht erschweren“.
Der zweite Teil des Dialogs fand im DBZ Dachdecker-Bildungszentrum in Karlsruhe statt. Hier informierte Christian Geschke als Technischer Leiter des Zentrums über die Zukunftspläne. Gesucht wird ein neuer Standort für das DBZ, das derzeit aus allen Nähten platzt. „Wir hoffen natürlich auf Unterstützung der Politik, um auch den neuen Standort in Karlsruhe platzieren zu können“, so Geschke. „Erfolgreiche Fachkräftegewinnung und Ausbildung sind nur möglich, wenn nicht der zur Verfügung stehende Raum die Grenzen setzt“.
Bei einem Fortbildungskurs zur Dachbegrünung im DBZ konnte sich Alena Trauschel persönlich einen Einblick von der Bedeutung des Dachdeckerhandwerks für die Verbesserung des städtischen Klimas und des Regenrückhaltes machen. Ebenso erfuhr die junge Politikerin, wie das Internet der Dinge Einzug ins Dachdeckerhandwerk hält. Demonstriert wurde hier der Einbau von Feuchtigkeitssensoren in Flachdächer.
Den Abschluss des Dachdecker-Dialogs bildete der Besuch von Alena Trauschel und ihrem Büroleiter Pascal Schejnoha auf der Dach-Baustelle von Janine Neureuthers Dachdeckerbetrieb auf der Markuskirche in Karlsruhe.
Mit Alena Trauschel haben auch Baden-Württembergs Dachdecker-Landesinnungsmeister Karl-Heinz Krawczyk und der Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDH, Michael Zimmermann, in ihrer gemeinsamen Podcast-Reihe gesprochen. Der Podcast ist ab Freitag, 25.11.2022 zu hören (https://dachdecker-podcast.podigee.io/…).
Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg vertritt als berufsständische Organisation die Dachdecker-Innungsbetriebe in den zehn angeschlossenen Dachdecker-Innungen in Baden-Württemberg. Sitz des Verbandes ist in Karlsruhe.
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