C.A.R.M.E.N. e. V. und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) haben gemeinsam eine Studie zum Energieholzmarkt in Bayern erstellt. Auch wenn dazu vorwiegend Zahlen aus dem Jahr 2020 ausgewertet wurden, liefert der Bericht doch wichtige Erkenntnisse. Demnach ist der Anteil der privaten Haushalte, die in Bayern mit Holz heizen können, in den vergangenen Jahren auf 35 % gestiegen. Da in den mit Holz heizenden Haushalten überdurchschnittlich viele Personen leben, sind es mindestens 42 % der Bevölkerung, die ihre Wärmeversorgung mit Holzenergie absichern können.

„Mehr als ein Drittel der Haushalte in Bayern können sich mit Wärme aus Holz versorgen und gelassen dem Winter entgegen sehen“, meint daher Dr. Herbert Borchert, zuständiger Abteilungsleiter an der LWF. Meistens ist der Holzofen dabei nur eine zusätzliche Energiequelle. Doch 12 % der Haushalte heizen überwiegend oder allein mit Holz. Darüber hinaus gibt es rund 20.000 Holzfeuerungen außerhalb der Privathaushalte. Diese versorgen über Nahwärmenetze nicht nur Wohnhäuser, sondern auch z. B. Schulen, Krankenhäuser, Schwimmbäder, Gewerbebetriebe und Bürogebäude mit Wärme aus Holz. In Bayern produzieren rund 400 dieser Anlagen zusätzlich auch Strom.

Insgesamt wurde im Jahr 2020 eine Holzmenge von knapp 19 Mio. m³ für Wärme und Strom verwendet. Im Vergleich dazu wurden etwa 17 Mio. m³ Holz zu Schnittholz, Papier, Zellstoff oder Spanplatten verarbeitet. Nur ein Teil des energetisch genutzten Holzes kommt in Form von Brennholz oder Hackschnitzel direkt aus dem Wald. Ein großer Teil entfällt auf Holzreste, die bei der Verarbeitung von Holz z. B. in Sägewerken anfallen, und gebrauchtes Holz, wie Bretter, Balken und alte Spanplatten, die in großen Heizkraftwerken mit hocheffektiven Rauchgasreinigungsanlagen verbrannt werden.

Die Befragung von 1.000 repräsentativen Haushalten ergab, dass fast ein Viertel der privaten Haushalte, die mit Holz heizen, in den vorausgegangenen fünf Jahren eine neue Holzfeuerung angeschafft hatten. Bei der Hälfte dieser Haushalte erfolgte dies als Ersatz für eine alte Anlage. Die Hälfte der Haushalte, die während der vorausgegangenen fünf Jahre eine Anlage stillgelegt hatten, taten dies aufgrund gesetzlicher Bestimmungen. Dies dürfte auf die Stilllegungsverpflichtungen für alte Öfen im Rahmen der 1. Bundesimmissionsschutz-Verordnung zurückzuführen sein. Der Heizungsaustausch ist somit in vollem Gange, weshalb eine weitere Verbesserung der Luftqualität zu erwarten ist. So sind die Feinstaubemissionen der privaten Haushalte (Partikel < 2,5 µm) in Deutschland seit 1995 bereits um rund die Hälfte gesunken.

All diese Ergebnisse können in der Studie „Energieholzmarkt Bayern 2020“ unter www.carmen-ev.de heruntergeladen werden.

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