Mit Konjunkturpaketen trieb Präsident Joe Biden die Nachfrage an. Mit Erfolg, wie Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen: Die Pakete hatten einen positiven Effekt von 6,8 Prozent auf das amerikanische BIP im Jahr 2021. Doch der Aufschwung hat einen Preis und könnte den Demokraten die Wahl kosten.

Joe Biden ist ein Präsident der Fiskalpakete. Bei seinem Amtsantritt in der Pandemie versprach er, die amerikanische Wirtschaft wieder besser aufzubauen („Build Back Better“). Auch wenn er nicht alle seine Pläne umsetzen konnte, ist die Größe der diversen Konjunktur- und Investitionspakete wie der American Rescue Plan (ARP) oder der Infrastructure Investment and Jobs Act beträchtlich: Etwa 3,8 Billionen US-Dollar umfassen sie insgesamt. Allein der ARP kostete 1,9 Billionen Dollar und sollte die US-Wirtschaft vor den Folgen der Corona-Krise schützen. Mit Erfolg: Nach neuen IW-Berechnungen stimulierte der ARP das reale Bruttoinlandsprodukt 2021 um 6,8 Prozent und 2022 noch um ein Prozent. Ohne die Intervention wäre die amerikanische Wirtschaft 2021 wahrscheinlich deutlich geschrumpft.

Das Wachstum hat einen Preis

Doch die Pakete erhöhten die Nachfrage so stark, dass Unternehmen mit der Produktion nicht hinterherkamen. Anhaltend gestörte globale Lieferketten und fehlende Vorprodukte verstärkten das Angebotsproblem. Die Folge: Preise stiegen stark an und führen zu einer historisch hohen Inflationsrate von über acht Prozent im September 2022. Ein heiß laufender Arbeitsmarkt mit hohen Lohnabschlüssen ist ein Indiz dafür, dass die Inflation zum großen Teil hausgemacht ist. 

Inflation lässt Wähler zweifeln

Im Rennen um die Midterm Elections könnte sich das rächen. Denn die hohen Inflationsraten sind für viele Wähler im Alltag deutlich spürbarer als die Stabilisierung der amerikanischen Volkswirtschaft in der Pandemie und die möglichen Wachstumschancen der kommenden Jahre. Gestiegene Lebenshaltungskosten, schlechte Finanzierungsbedingungen für Immobilien und fallende Börsenkurse haben Vertrauen darin schwinden lassen, dass die Demokraten Wohlstand sichern können. Das Vertrauen ist besonders niedrig in den amerikanischen „Rust Belt“-Staaten, wo viele der wichtigen Swing Voters leben. „Bei den heutigen Midterm Elections könnte die Partei den Preis für den Erfolg ihrer eigenen Wirtschaftsprogramme zahlen“, sagt Studienautor Thomas Obst.

Zur Studie

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50668 Köln
Telefon: +49 (221) 4981-1
Telefax: +49 (221) 4981-533
http://www.iwkoeln.de

Ansprechpartner:
Dr. Thomas Obst
Senior Economist
Telefon: +49 (30) 27877-135
E-Mail: obst@iwkoeln.de
Jürgen Matthes
Gesprächspartner im IW
Telefon: +49 (221) 4981-754
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel