Zu trommeln und dabei zu sprechen ist nichts Neues. Man begegnet dem nicht selten in der indischen Perkussion sowie bei vielen Jazzmusiker:innen, die ihr Klavierspiel mit Sprechgesang begleiten. Peter Eötvösʼ »Speaking Drums – Four Poems for Percussion and Orchestra« realisiert den umgekehrten Weg, indem der Schlagzeuger erst Texte zu sprechen und dann zu spielen hat. Die Emphase liegt auf dem Textrhythmus, den er im Laufe des ersten Satzes auf seine Instrumente überträgt, bis die Trommeln selbst zu sprechen beginnen. Als Basis dient jeweils ein Gedicht von Sandor Weöres, das zunehmend komplexer vorgetragen wird.
Der in New York lebende chinesische Komponist und Dirigent Tan Dun reflektiert in seiner dreisätzigen Komposition »The Tears of Nature – Konzert für Schlagzeug und Orchester« musikalisch historische Ereignisse: die Naturkatastrophe von Fukushima, ein Erdbeben in Südostchina und die Terroranschläge 2001 in New York. Die LOS ANGELES TIMES schrieb 2013 über das Werk: »Tan’s orchestral writing is color drenched. One minute, we could be reminded that he’s an avant-gardist communing with sound as sound (he recently conducted a concert in China where he introduced new pieces meant to be in dialogue with John Cage). The next minute, he can be a happy Hollywood composer blockbuster-bound (he won an Oscar for his "Crouching Tiger, Hidden Dragon" score).«
Darüber hinaus erklingen »Fairytale Poem« von Sofia Gubaidulina von 1971 und die 1926 uraufgeführte 1. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch, die er mit gerade einmal 19 Jahren komponierte und mit der in der Mitte der 1920er Jahre die Karriere eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts begann, auch und gerade auf dem Gebiet der Sinfonik.
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