Barbara Probst gehört zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer post-konzeptuellen Fotografie. Bekannt für ihre einzigartigen, mehrteiligen Fotografie-Serien, eröffnet sie neue Perspektiven auf die Wahrnehmung von Realität und die Rolle des fotografischen Bildes. Ihre Werke bestehen aus zeitgleich aufgenommenen Fotografien derselben räumlichen Szene, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln entstehen. So werden scheinbar triviale Motive – wie ein Apfel oder ein Taxi – zu facettenreichen Darstellungen, die den Betrachtenden den gleichen Augenblick aus verschiedenen Perspektiven zeigen.

Der Ausstellungstitel „Subjective Evidence“ (subjektiver Beweis) hebt die zentrale Thematik von Probsts Ansatz hervor: die Subjektivität der Wahrnehmung. Die Künstlerin erinnert daran, dass Fotografie keine objektive Realität abbildet, sondern stets eine subjektiv geprägte Interpretation darstellt. Indem Probst die vermeintliche „Objektivität“ der Fotografie hinterfragt, regt sie zu einer kritischen Reflexion über das Medium an.

TECHNISCHE PRÄZISION UND KONZEPTUELLE TIEFE
Barbara Probst plant ihre mehrteiligen Werke akribisch mit zeichnerischen Skizzen, bevor sie die Szenen aus verschiedenen Winkeln gleichzeitig aufnimmt. Diese technische Präzision und ihr konzeptueller Ansatz erzeugen hyperinszenierte Realitäten, die ästhetisch eigenständig sind als auch intellektuell herausfordern. Ihre Arbeiten eröffnen Diskussionen über die Komplexität von Wahrnehmung und die Relativität von „Wirklichkeit“.

ÜBER DIE KÜNSTLERIN
Barbara Probst (*1964, München) studierte zunächst Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München und an der Kunstakademie Düsseldorf, bevor sie sich der Fotografie zuwandte. Sie entwickelte einen unverwechselbaren Stil, der Skulptur, Fotografie und konzeptuelle Kunst miteinander verbindet. Ihre Werke wurden international in renommierten Museen und Galerien gezeigt und haben ihr weltweite Anerkennung eingebracht. Heute lebt und arbeitet sie in München und New York.

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