Sinidu (32) berichtet: „Ich bin Eritreerin, wuchs aber im Sudan auf und wurde mit elf Jahren Vollwaise. Als alleinstehende Frau hatte ich dort wenig Rechte und arbeitete als Haushaltshilfe. 2015 floh ich mit 23 Jahren über Libyen und Italien nach Deutschland. Hier begann ich meine Ausbildung zur Altenpflegehelferin und wurde schwanger. Mein Ausbildungsgehalt reichte nicht für die Baby-Ausstattung. Die Caritas half mir weiter und unterstützte mich auch dabei, nach der Geburt schnell wieder zu arbeiten und meine Ausbildung abzuschließen. Ein Ersatz-Opa aus der Nachbarschaft betreute das Baby, während ich arbeitete. Der Vater des Kindes konnte nicht helfen, da er in einer Flüchtlingsunterkunft in Ostdeutschland untergebracht war. Inzwischen leben wir zusammen in einer eigenen Wohnung in Oberschwaben mit unseren zwei Kindern im Alter von zwei und vier Jahren. Ich arbeite als Fachkraft in der Pflege, er in einer Schreinerei.
Die Eltern-Kind-Sprachgruppe der Caritas war für mich sehr wichtig auf diesem Weg. Hier konnte ich Kontakte knüpfen und meine Ängste und Sorgen besprechen. Während der Corona-Zeit blieb ich durchgehend in Kontakt mit den Sozialarbeiterinnen der Caritas. Diese Begleitung war unglaublich hilfreich, gerade weil in Deutschland alles so fremd war. Ich hatte viele Fragen zur Erziehung und beim Ausfüllen von Formularen. Das Wichtigste war jedoch das Gefühl, willkommen zu sein und einen Platz zu haben.“
Die Caritas unterstützt zugewanderte und geflüchtete Menschen mit vielfältigen Beratungsangeboten. Sprachtreffs für Eltern und Kinder, Beratungsgespräche sowie der Kontakt zu Sozialarbeiterinnen sind wichtige Bausteine, damit Integration gelingen kann. Diese stärkt das Selbstwertgefühl der Zugewanderten, stabilisiert sie und ihre Familien, sodass Geflüchtete eine echte Chance auf einen Neuanfang erhalten. Dies ist eine von vielen Weisen, wie die Caritas Baden-Württemberg Menschen in Krisensituationen stärkt und ihnen Wege für eine bessere Zukunft eröffnet. Damit trägt die Caritas erheblich zu einer gerechteren Gesellschaft bei und zeigt, wie friedenstiftendes Handeln aussehen kann.
„Frieden beginnt bei mir“ – Dies ist der Slogan der diesjährigen Caritas-Jahreskampagne. Die Caritas leistet in zahlreichen Betrieben und Projekten deutschlandweit wichtige Beiträge zur Überwindung menschlicher Krisen und ist friedensstiftend unterwegs. Weitere Informationen unter Wo beginnt Frieden? (caritas.de)
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