Sparen. Gar nicht so einfach für viele Menschen, da am Ende des Geldes oft noch sehr viel Monat übrig ist… Vielen Haushalten fällt es, aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten bei gleichbleibendem Einkommen und vielen weiteren Faktoren, immer schwerer zu sparen. Das vergleichsweise hohe Sparvolumen, das die Deutschen aktuellen Studien zufolge noch immer haben, stammt vor allem aus wenigen Haushalten mit besonders hohem Einkommen. Doch wie schafft man es, auch mit weniger fürstlichem Gehalt, regelmäßig etwas auf die Seite zu legen?
100 Jahre Weltspartag: Am 30. und 31. Oktober 2024
1924 wurde der Weltspartag während des 1. Internationalen Sparkassenkongresses in Mailand ins Leben gerufen. Weltweit wird er am 31. Oktober begangen. In Deutschland machen die Banken aber gern auch eine Ausnahme und feiern ihn aufgrund des Reformationstages, der in einigen Bundesländern Feiertag ist, schon einen Tag früher. Oder sie machen direkt eine ganze Sparwoche daraus. Das nehmen wir uns zum Anlass, um unsere Finanzexpertin zu fragen, wie es gelingen kann, mit einfachen Tipps und Tricks zu sparen. Prof. Dr. Kathrin Krüger ist Leiterin des Masterstudiengangs Finance, Accounting, Controlling & Taxation an der SRH Fernhochschule – The Mobile University. Sie verrät, wie man auch mit kleinem Budget sparen kann.
Das (gern auch digitale) Haushaltsbuch: Nur das Geld, das man nicht ausgibt, kann man sparen
Es mag wenig überraschend klingen. Doch elementar ist es einfach, sich zuerst einmal einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Und das am besten schriftlich, so dass man beide Seiten direkt vor Augen hat. Krüger erklärt: „Wie hoch sind die Einnahmen, zum Beispiel aus Lohn, Gehalt, Rente oder Kindergeld? Und welche Ausgaben stehen dem gegenüber? Ein Haushaltsbuch kann dabei helfen, diesen Überblick zu gewinnen – ob klassisch auf Papier, am Computer oder per App. Durch das systematische Notieren aller Einnahmen und Ausgaben entsteht schnell ein klares Bild der finanziellen Lage, und mögliche Einsparpotenziale werden sichtbar. Dabei ist es sinnvoll, laufende Zahlungen, wie Abonnements und Verträge, kritisch zu überprüfen. Oft gibt es günstigere Alternativen oder die Möglichkeit, unnötige Verträge zu kündigen. Zudem entfällt ein beachtlicher Teil der monatlichen Ausgaben auf Energie- und Nebenkosten. Auch hier lohnt sich ein umsichtiger und bewusster Umgang mit diesen Ressourcen.“
Planvoll einkaufen
Der Hunger ist groß, der Kühlschrankinhalt mickrig. Diese Situation kennt jeder. Was dann kommt, sind oft Kurzschlusshandlungen, wie etwa teure Imbiss- oder Restaurantbesuche oder das Konsumieren ungesunder Snacks. Das ist doppelt negativ. Für den Geldbeutel und oft auch für Figur und Wohlbefinden. Ein schlechtes Gewissen – egal ob in Sachen Ernährung oder Finanzen – schmeckt einfach nicht. Deshalb rät Krüger auch beim Einkaufen: „Planvoll vorgehen und eine Einkaufsliste erstellen. Davon profitiert nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Gesundheit.“
Nachhaltiger Konsum: Zweites Leben für Kleidung, Elektrogeräte oder Möbel
Second Hand boomt! Heute ist es nicht mehr traurig, sich gebrauchte Dinge anzuschaffen, sondern nachhaltig. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel. Prof. Dr. Krüger führt aus: „Ob Kleidung, Möbel oder Elektrogeräte – in Secondhand-Läden oder auf Online-Plattformen lassen sich oft hochwertige Produkte zu günstigen Preisen finden. Der Verkauf von nicht mehr genutzten Gegenständen kann zudem zusätzliches Geld einbringen.“
Sharing ist Caring
Krüger weiter: „Sharing-Modelle, wie Carsharing, Gemeinschaftsgärten oder Bibliotheken, bieten die Möglichkeit, Ressourcen effizient zu nutzen und gleichzeitig Geld zu sparen. Dies reduziert nicht nur Kosten, sondern fördert auch den sozialen Austausch innerhalb der Gemeinschaft.“
Mehr Geld zurück vom Finanzamt
Eine Steuererklärung abzugeben, lohnt meist – auch für jene, die nicht dazu verpflichtet sind. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Geld zurückerstattet zu bekommen. Sammeln Sie hierfür alle Belege, denn häufig lässt sich das Finanzamt an verschiedenen Ausgaben beteiligen, insbesondere an Werbungskosten, unter die zum Beispiel Aufwendungen für Fahrten zur Arbeitsstätte, für Fachzeitschriften und -bücher oder Arbeitsbekleidung sowie die Homeoffice-Pauschale zählen. Auch Sonderausgaben, wie beispielsweise Kinderbetreuungskosten, oder außergewöhnliche Belastungen lassen sich oft steuerlich geltend machen. Unter außergewöhnlichen Belastungen versteht man übermäßig hohe Kosten, die in besonderen Lebenssituationen entstehen, wie zum Beispiel bei Krankheiten oder Unterhaltsleistungen.
Doch damit nicht genug. Prof. Dr. Kathrin Krüger hat weitere Spar-Tipps:
• Frühzeitig mit dem Sparen beginnen
Bereits in jungen Jahren zu sparen, zahlt sich aus – auch, wenn zunächst nur kleine Beträge zurückgelegt werden können. Entscheidend ist die lange Laufzeit, denn selbst geringe Summen können über die Jahre durch den sogenannten Zinseszinseffekt erheblich wachsen. Dieser Effekt beschreibt, wie Zinsen auf bereits erwirtschaftete Zinsen anfallen, was das Vermögen nach und nach exponentiell vergrößert. Wer also früh anfängt und kontinuierlich spart, kann langfristig ein beachtliches finanzielles Polster aufbauen, selbst wenn der Start klein ist.
• Am Monatsanfang sparen
Statt erst am Monatsende zu prüfen, wie viel Geld noch übrigbleibt, empfiehlt es sich, bereits zu Beginn des Monats eine feste Sparrate festzulegen. Dies gelingt am besten, indem man auf das Haushaltsbuch der letzten Monate zurückgreift. So lässt sich leicht einschätzen, welcher Betrag realistisch gespart werden kann. Dieser sollte sofort zur Seite gelegt werden, sodass er im Alltag nicht aus Versehen ausgegeben wird. Am Monatsende kann man dann zusätzlich flexibel sparen, falls noch Geld übrig ist. Auf diese Weise wird konsequent und effektiv Vermögen aufgebaut.
• Verschiedene Spartöpfe haben
Eine einfache, aber effektive Methode, um den Überblick über die eigenen Sparziele zu behalten, ist das Anlegen verschiedener Spartöpfe. Die Idee dahinter: Für jedes Sparziel gibt es einen eigenen Topf oder eine eigene ‚Dose‘. Wie viele dieser Töpfe sinnvoll sind, lässt sich gut anhand des Haushaltsbuches erkennen, indem Ausgabenkategorien gebildet werden. Es geht darum, sich klarzumachen, wofür man spart, und das Geld gezielt aufzuteilen. So können kurz-, mittel- und langfristige Ziele leichter erreicht werden. Ein Teil des Geldes kann zum Beispiel für den nächsten Urlaub zurückgelegt werden, ein anderer für ein neues Auto und ein dritter für große Zukunftspläne wie den Kauf einer Immobilie oder die Altersvorsorge. Diese Methode schafft Struktur und ermöglicht es, gezielt auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinzuarbeiten.
• Geldanlagen diversifizieren
Eine bewährte Strategie, um finanzielle Risiken zu minimieren und gleichzeitig Chancen zu nutzen, ist die Diversifizierung der Geldanlagen. Das bedeutet, das Vermögen auf verschiedene Anlageprodukte zu verteilen, um Schwankungen auszugleichen. Ein Tagesgeldkonto bietet etwa hohe Flexibilität, da jederzeit auf das Ersparte zugegriffen werden kann, während Festgeld eine sichere, aber festgelegte Verzinsung über einen bestimmten Zeitraum bietet. Rentenfonds investieren in festverzinsliche Wertpapiere und bieten eine relativ stabile Rendite. Immobilienfonds ermöglichen es, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne selbst eine Immobilie erwerben zu müssen. Aktienfonds und ETFs (börsengehandelte Indexfonds) bieten eine breite Streuung von Aktien, wobei ETFs meist kostengünstiger sind und passiv einen Index abbilden. Wer auf Rohstoffe setzt, kann sein Portfolio zusätzlich mit Gold absichern, das oft als krisensicher gilt. Eine ausgewogene Mischung dieser Produkte hilft, das Vermögen langfristig zu sichern und zu vermehren.
• Geldanlagen verstehen
Man sollte nur in Geldanlagen investieren, deren Funktionsweise und Risiken man genau versteht. Denn nur so kann man fundierte Entscheidungen treffen, die auf Wissen und nicht auf bloßen Trends basieren. Dies schützt vor unnötigen Verlusten und sorgt für eine langfristig erfolgreiche Anlagestrategie.
Was im Leben wirklich zählt
Krügers Fazit: „Sparen bedeutet nicht nur, finanzielle Rücklagen zu schaffen, sondern es eröffnet uns die Möglichkeit, die wahren Schätze des Lebens zu genießen. Wer verantwortungsvoll mit seinen Ressourcen umgeht, schafft sich Raum für das, was im Leben wirklich zählt.“ Finanzielle Sicherheit verschafft eine gewisse Freiheit und es ist an uns, die Balance zu finden zwischen nötiger Vorsorge und den kleinen und großen Dingen des Alltages, die uns wirklich glücklich machen.
SRH Fernhochschule – The Mobile University
Seit über 25 Jahren setzt sich die unbefristet staatlich anerkannte SRH Fernhochschule – The Mobile University dafür ein, dass Studierende ihren Traum vom Hochschulabschluss in jeder Lebenssituation verwirklichen. Fast 200 Mitarbeitende begleiten und unterstützen rund 12.000 Menschen auf ihrem Bildungsweg. 70 staatlich anerkannte Bachelor- und Master-Studiengänge sowie 149 Hochschulzertifikate im Online-Studium geben schon heute die Antwort auf das, was morgen gefragt ist.
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Als gemeinnützige Stiftung mit führenden Angeboten in den Bereichen Bildung und Gesundheit begleiten wir Menschen auf ihren individuellen Lebenswegen. Unserer Leidenschaft fürs Leben folgend, helfen wir ihnen aktiv bei der Gestaltung ihrer Zukunft, hin zu einem selbstbestimmten Leben. Mit 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 1,25 Mio. Kunden erwirtschaften wir einen Umsatz von rund 1,3 Mrd. Euro (2022).
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