Christian Schleuss, Leiter der Polio-Kampagne von Rotary in Deutschland, Schweiz und Österreich, äußerte seine Anerkennung für die Breitschaft der kriegführenden Parteien im Gaza-Streifen, dass sie während der Impfeinsatzes im jeweiligen Gebiet die Waffen ruhen ließen. Zudem zeigte er sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit des Polio-Einsatzes. In der ersten Runde in der Mitte des Gaza-Streifens waren 513 Teams mit mehr als 2000 Impfhelfern im Einsatz. Ähnlich umfangreich wurde die zweite Runde im südlichen Gaza-Streifen durchgeführt. Eine weitere Impfrunde ist vier Wochen nach Beginn der Kampagne geplant. Die für die Impfungen notwendigen Kampfpausen wurden laut UN-Angaben weitgehend eingehalten.
Erstmals wird im Gaza-Streifen der neuentwickelte Impfstoff nOPV2 eingesetzt, der die Impfrisiken noch einmal deutlich verringert. Im Gaza-Streifen, der seit 25 Jahren als Polio-frei galt, waren im Juni Spuren des Polio-Erregers im Abwasser gefunden worden. Vier Kinder hatten Anzeichen von Kinderlähmung gezeigt und ein Kind war positiv auf Polio getestet worden.
Die internationalen Serviceorganisation Rotary unterstützt die weltweite Kampagne gegen Polio jährlich mit 150 Mio. Dollar. Rotary hat 1979 mit der landesweiten Immunisierung von Kindern in den Philippinen begonnen und 1985 als erste Organisation den weltweiten Kampf gegen Polio organisiert. Rotary war 1988 Mitgründer der Global Polio Eradication Initiative (GPEI). Durch das jahrzehntelange Engagement und die unermüdliche Arbeit von Rotary und seinen Partnern haben mehr als 2,5 Milliarden Kinder den oralen Polio-Impfstoff erhalten.
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