Der Industrieverband AIM repräsentiert das globale Netzwerk der AutoID-Experten. Neben den Optical Readable Media (ORM) Barcode, QRCode & Co. stehen die RFID-Technologien inkl. ihrer Anwendungsfelder NFC, RAIN RFID und RTLS (Real-time Locating Systems) sowie Sensoren u.a. im Zentrum. Dieser Fokus entsteht vor dem Hintergrund der Digitalen Transformation der Wertschöpfung (automatisierte und autonome Prozesse in Produktion und Logistik, Wireless IoT & IIoT, Cyber Physical Systems und Digital Twins), für die sich die AutoID-Technologien als Enabling Technologies verstehen. Darüber hinaus beschäftigt sich AIM u.a. mit Themen wie Interoperabilität (OPC UA) und Cybersecurity (Cyber Resilience Act der EU) sowie der Vernetzung heterogener Technologieumgebungen wie z.B.: RFID & Sensorik, RFID & IOLink, 5G und LoRaWAN … AIM als Verband beschäftigt sich jedoch nicht nur mit AutoIDTechnologien, bestehenden und zukünftigen Anwendungen und Anwendungsfeldern, sondern ganz maßgeblich auch mit internationaler Standardisierung (DIN, ETSI, CEN/CENELEC, ISO).

AIM-D e.V. – das AIM-Inc.-Chapter für Deutschland, Österreich und die Schweiz – wurde vor 30 Jahren gegründet und hat sich seit dem gleichermaßen intensiv wie erfolgreich um die Belange der AutoID- / AIDC-Branche gekümmert. 30 Jahre Standardisierung & Normierung, Technologie-Innovationen & White Paper, Kooperation im Wettbewerb, Interessensvertretung auf nationaler & EU-Ebene, Kongresse & Messen sowie Besetzung aktueller Themen wie z.B. die Digitale Transformation, die Rolle von (kollaborativer) Robotik, KI und vieles mehr … !

Dazu Reinhard Jurisch, Geschäftsführer, microsensys GmbH (Erfurt), und AIM-Mitglied der ersten Stunde: „Mit Gründung von AIM-D e.V. 1994 lagen die Hauptaktivitäten Equipmentseitig auf der sich weltweit etablierenden Barcodetechnologie; die RFID-Technologie war gerade mit ein paar Firmen vertreten. Inzwischen haben sich die Technologievielfalt und die Gewichtung zwischen Hardware, Software, Systemanbietern und Lösungsprovidern stark verändert. Ebenso verteilen sich die Märkte und Anwendungen der Identifikationstechnologien auf immer mehr Felder und breitere Schultern. Sie reichen längst über die Automobilschlüssel, die Werkzeugkennzeichnung, die Tieridentifikation und die reine Objektidentifikation hinaus und erfassen alle Bereiche unserer sich digitalisierenden Umwelt. AIM ist dabei die Organisation, die es verstanden hat, sich nicht dieser Dynamik der unerhörten technischen Veränderungen zu unterwerfen, sondern sie mit und für ihre Mitglieder nutzbringend zu gestalten. Der Verband AIM-D hat durch seine Flexibilität, Professionalität und Ausrichtung auf die Zukunft in den letzten 30 Jahren gezeigt, wie nützlich es sein kann, durch eine gemeinsame Interessensvertretung zum Kunden und innerhalb der weltweiten Rahmenbedingungen zu agieren.“

Das AIM-D-Jubiläum ist jedoch nicht das einzige Jubiläum: Kürzlich feierte eine namhafte Organisation das 50-jährige Bestehen des Barcodes. Wer heute allerdings ein Medikament kauft, wird in den meisten Fällen immer noch einen sogenannten Pharmacode auf der Einstecklasche finden, der 1969 in Deutschland einführt wurde und die maschinelle Identifikation in einer Hochleistungs-Verpackungsmaschine ermöglichte. Aber die Geschichte des Barcode währt nicht nur länger als 50 Jahre, sondern sie hat auch eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen, bei der AIM eine entscheidende Rolle spielte. Mitte der 90er Jahre wurden die zweidimensionalen Barcodes entwickelt. Dazu gehören insbesondere der Data Matrix-Code sowie der QR-Code. Dazu Wolfgang Weber, ehemaliges AIMVorstandsmitglied und Leiter der AIM Experts Group ORM (Optical Readable Media): „AIM hat bei der internationalen Standardisierung dieser Codes maßgeblich mitgewirkt. Mit diesen Codes konnte der Dateninhalt um mehrere Größenordnungen gesteigert werden. Damit wurde die Nutzung von komplexen Datenstrukturen ermöglicht. Dies wiederum führte zur Interoperabilität bei Geschäftsprozessen und ließ auch die Abbildung kompletter Supply- Chain-Strukturen zu. Das wird ganz aktuell eine wesentliche Rolle bei dem europäischen Produkt-Pass spielen. Zudem schaffte der Barcode in Form des 2D-Codes den Sprung ins digitale- und Internet-Zeitalter. Den direkten Zugriff auf Webseiten über den QR-Code kennt und nutzt heute nicht zuletzt jedes Kind. AIM-D war immer an vorderster Front mit Verfahren wie Pointer-to-Process, rechteckiger Erweiterungen des Data Matrix-Codes oder Nutzung von Krypto-Verfahren zur Verifizierung von Daten tätig. Viele dieser Aktivitäten haben direkt zu ISO/IEC Normen geführt und finden heute Anwendung in der Industrie und vielen gesellschaftlichen Aktivitäten.“

Eine entsprechende Rolle spielt AIM deshalb auch in der internationalen Standardisierung und Normierung. Heinrich Oehlmann, Senior, Elmicron (Naumburg), ein weltweit anerkannter AIDC- und Normierungsexperte und ebenfalls ein Partner der ersten Stunde, reflektiert ebenfalls auf die Entwicklung von den optischen ID-Technologien (Barcode & Co.) zu den elektronischen ID-Technologien (RFID & Co.): „Die Pionierzeiten des Barcode begannen Anfang der 70er tatsächlich mit einer guten amerikanisch/englischen Idee, Markterschließung durch Know how-Transfer und Standardisierung. Das war plausibel, denn niemand hätte Barcode eingesetzt, wenn der Nutzen nicht vorher publiziert worden wäre und wenn es keine Standards für die Anwendung gegeben hätte. Die Barcodestandards kamen in den 80ern aus den AIM-Arbeitskreisen, die sich bereits im Vorfeld der EU international formierten. Ab etwa 1985 entwickelten sich der Markt und die Barcode- und RFID-Firmen stetig; aus mittelständischen Betrieben wie z.B. INTERMEC oder ZEBRA entwickelten sich rasant global tätige Firmenverbünde. AIM mit seinen nationalen Partnern ist entsprechend mitgewachsen und ist heute beitragender Partner der Barcode- & RFID-Standardisierungs- Gremien DIN, CEN und ISO. Die AIM-Mitglieder genießen dabei gleich mehrere Vorteile: sie können die technische Entwicklung durch Teilnahme an den Arbeitskreisen und damit an der Entwicklung von Standards aktiv mitgestalten, sie stehen an erster Stelle im Know how- Transfer zum Anwender und sie haben über die Mitgliedsgemeinschaft das Ohr am Markt. Von meiner Seite kann ich sagen, dass ich alle drei Aspekte reiflich nutze und denke, AIM ist durch seine Mitglieder stark im Markt.“

AIM-D e.V. hat heute alleine über 120 Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz und wird sich in dieser guten Tradition auch weiterhin den AutoID- / AIDC-Märkten widmen und sich mit den Herausforderungen dieser Branche im Dienste der Mitglieder und ihrer Kunden aktiv auseinander setzen. Dazu gehört im zunehmenden Maße auch die Wahrnehmung von z.T. schon o.g. Themen wie 5G als Grundlage für Echtzeit-Ortung in autonomen Prozessen, Robotik, KI und Energy Harvesting – um nur einige zu nennen. Darüber hinaus beobachtet AIM für seine Mitglieder die globale Lage sehr genau: u.a. Lieferengpässe bei Chips, die Lieferketten-Krise, Fachkräfte-Mangel und Energie-Preise. Selbstverständlich feiert AIM-D e.V. sein Jubiläum angemessen: Im Zuge des AIMHerbstforums (09.-11.10.2024 in Reutlingen) ist eine Laudatio und die Ehrung langjähriger, verdienter Mitglieder in Vorbereitung.

* Abkürzungen: RFID: Radiofrequenz-Identifikation; NFC: Near Field Communication; RTLS: Real-
Time Locating Systems; ORM: Optical Readable Media (Barcode, 2D Code, OCR u.a.); QR: Quick
Response Code; OCR: Optical Code Recognition.

Über den AIM-D e.V.

AIM-D e.V. (kurz: AIM) mit Sitz in Lampertheim (Süd-Hessen) ist der führende Industrieverband für Automatische Datenerfassung, Identifikation (AutoID) und Mobile IT-Systeme.
Der Verband fördert den Einsatz und die Standardisierung von AutoID-Technologien und -Verfahren.
Technologien wie RFID, NFC, Barcode, zweidimensionale Codes, industrielle Sensorik und RTLS (Real-Time Location Systems) werden gleichermaßen gefördert. AIM repräsentiert über 120 Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. AIM-Mitglieder sind Unternehmen aller Größenordnungen, die Technologien und Produkte, Systeme und Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören auch eine Reihe von Universitäts- und Forschungsinstituten sowie andere Verbände. Unter dem Dach von AIM Global und AIM Europe unterstützt AIM die globale Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder – derzeit über 400 Unternehmen in über 30 Ländern!

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