Die richtige Größe
„Zunächst sollte man sich für die passende Größe entscheiden, denn je größer das Kühlgerät ist, desto höher auch sein Stromverbrauch. 100 Liter mehr Volumen erhöhen den Verbrauch um 20 Prozent“, so Christian Kästl. Für einen Singlehaushalt reicht ein Fassungsvermögen von 100 Litern aus. Für jede weitere Person im Haushalt sollten zusätzlich 50 Liter dazugerechnet werden.
Kühlen, einfrieren oder beides?
Für welchen Gerätetyp man sich entscheidet, hängt ganz von den persönlichen Anforderungen ab. Der Klassiker sind einfache Vollraumkühlschränke ohne Gefrierfach, die bei Temperaturen von null bis zehn Grad Celsius kühlen. Die optimale Temperatur, damit Lebensmittel bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum frisch bleiben, liegt bei sieben Grad Celsius. Mit jedem Grad weniger steigt der Stromverbrauch um rund sechs Prozent.
Möchte man Vorräte einfrieren oder sich ab und zu ein Eis gönnen, kommt man um eine Kühl-Gefrierkombination nicht herum. Kühl- und Gefrierteil sollten aber getrennt sein, separate Kühlkreisläufe sowie Türen haben. Von Kühlschränken, bei denen das Gefrierfach in das Kühlteil integriert ist, sollten Verbraucher absehen. Sie fressen unnötig viel Strom und sind veraltet.
Side-by-Side-Kühlschränke sind Kühl-Gefrierkombis im XXL-Format und lohnen sich daher nur für große Familien oder Wohngemeinschaften. Die Abteilungen sind hier nebeneinander angeordnet und haben zwei separate Türen.
„Beim Gefrierfach ist auch ein Blick auf die Sternekennzeichnung (Eiskristalle) wichtig, die Aussagen über die Kälteleistung treffen: Bei einer Kennzeichnung von einem Stern ist eine Temperatur von -6 bis -12 Grad zu erwarten. Hier können Lebensmittel bis zu drei Tage länger gelagert werden. Zwei Sterne stehen für Temperaturen zwischen -12 und -18 Grad und erhöhen die Lagerzeit um bis zu vierzehn Tage. Hat das Gefrierfach drei Sterne, liegt die Temperatur bei -18 Grad. Ab dieser Temperatur ist echtes Einfrieren möglich und Lebensmittel können zwei bis sechs Monate gelagert werden. Bei vier Sternen beträgt die Temperatur
-18 Grad oder weniger und das Gefriergut kann bis zu zwölf Monate aufbewahrt werden“, erklärt der TÜV SÜD-Experte.
Weist ein Produkt neben dem TÜV SÜD-Prüfzeichen auch das freiwillige GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ aus, kann der Verbraucher sicher sein, ein gründlich geprüftes Produkt zu erwerben.
Effizienzklassen: von A bis G
Ein weiterer Faktor ist die richtige Effizienzklasse. Je höher die Klasse, desto energiesparender ist das Gerät. Die besten Energieeffizienzklassen auf dem Markt sind derzeit A und B, während die niedrigste Klasse G ist. „Ob sich die höheren Kosten für ein Gerät der Klasse A oder B durch die eingesparten Stromkosten ausgleichen, sollten Verbraucher vor dem Kauf durchkalkulieren“, rät Christian Kästl.
No Frost und Abtau-Automatik
Bilden sich im Kühlgerät dicke Eisschichten, erhöht das den Stromverbrauch. Um sich das lästige Abtauen von Hand zu sparen, sind einige Modelle mit No Frost-Technik ausgestattet: Durch Umwälzen der Luft im Innenraum verteilt sie die Feuchtigkeit und filtert sie heraus. So wird die Luftfeuchtigkeit kontinuierlich reduziert und damit verhindert, dass sich Eis an den Kühlschrankwänden bildet. Die Alternative ist eine Abtau-Automatik. Hier wird das Tauwasser an der Geräterückseite aufgefangen, zu einem Behälter geleitet und verdunstet dort.
Der ideale Standort
Ob Stand-, Unterbau- oder Einbaugerät – ein Kühlschrank sollte nicht in der prallen Sonne, neben dem Herd oder einer Heizung positioniert werden, da auch das den Energieverbrauch unnötig in die Höhe treibt. Außerdem muss er genügend Abstand zur Wand haben, damit eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. Die Klimaklasse eines Kühlgeräts zeigt an, in welchem Temperaturbereich es stehen kann. In unseren Breitengraden ist ein Gerät der Klasse N die richtige Wahl, was einer Umgebungstemperatur zwischen 16-32 Grad Celsius entspricht. Falls der Kühlschrank im kühlen Keller steht, ist auch ein Modell der Klimaklasse SN geeignet: Die Umgebungstemperatur kann dann zwischen 10 und maximal 32 Grad Celsius betragen.
Verschiedene KühlzonenFlexibel einsetzbare Böden aus Sicherheitsglas sind standardmäßig in den meisten Kühlgeräten vorhanden. Für die Aufbewahrung von Obst und Gemüse eignen sich die dafür vorgesehenen Boxen am besten, da hier die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht. Einige Kühlschränke haben extra Kaltlagerfächer – praktische Frischhaltezonen mit eigenem Kühlregelkreis, der die Luftfeuchtigkeit und Temperatur unabhängig vom restlichen Kühlraum regelt. Hier bleiben empfindliche Produkte wie Fleisch oder Wurst länger frisch. Chiller- oder Crisperboxen können die Kühltemperatur zwar um ein paar Grad absenken, sind aber nicht unabhängig vom restlichen Kühlbereich regulierbar.
Praktische Zusatzfunktionen
Vor allem größere Modelle bieten einige Zusatz-Features wie eine Schnellkühlfunktion, eine Urlaubsfunktion, einen Spender für Eiswürfel oder gekühltes Wasser. Stromausfall oder eine versehentlich offen gelassene Tür? In diesen Fällen ist ein Warnton nützlich, der meldet, sobald die Kühltemperatur schnell ansteigt oder die Tür geöffnet ist. „Dagegen sind antibakterielle Beschichtungen, die das Kühlschrankinnere vor Bakterienbefall schützen sollen, unwirksam, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgestellt hat. Hier hilft nur: Einmal im Monat alle Ablageflächen gründlich reinigen“, so der Experte.
So smart!
Smarte Kühlschränke haben Sensoren und Innenkameras, die die Temperatur überwachen oder den Kühlschrankinhalt zeigen. Manche Modelle übernehmen sogar das Lebensmittel-Management und fertigen Einkaufslisten an. Nutzt man Rezepte aus der internen Datenbank, gibt der smarte Kühlschrank per App an, welche Zutaten davon sich im Kühlschrank befinden und was noch eingekauft werden muss.
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