Die Hauptnahrungsquelle der Menschen in Laos ist der Reis, teilt Diana Rafie, Abteilungsleiterin für Fundraising und Kommunikation der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, mit. Die Größe ihrer Felder hänge dabei davon ab, wie viel Land eine Familie mit ihren verfügbaren Arbeitskräften bewirtschaften könne. In der Regel wären das ein bis zwei Hektar. Der Ernteertrag sei jedoch oft gering. Die Gründe wären vielfältig, beispielsweise durch den übermäßigen Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden sowie durch Monokultur. Darüber hinaus würden Waldgebiete gerodet, um neues Land zu erschließen. Das führe allerdings zum Verlust der ursprünglichen Lebensräume. Die Menschen lebten auch von der Viehzucht. Doch Krankheiten hätten die Viehbestände so schrumpfen lassen, dass die Existenz vieler Familien bedroht sei.

Klimaangepasste Anbaumethoden

Mit dem Projekt „Die Saat in Laos geht auf“ unterstütze ADRA 2.051 Familien in 16 Dörfern des Distrikts Phoukoud. „Wir zeigen den Kleinbäuerinnen und -bauern, wie sie mit modernen, umweltbewussten und klimaangepassten Methoden Nahrungsmittel anbauen und ihre Ernteerträge erhöhen können“, informiert Diana Rafie. „Dafür geben wir beispielsweise dürre- und schädlingsresistentes Saatgut aus. Außerdem erfahren die Menschen, dass es wichtig ist, nicht jedes Jahr das gleiche Obst und Getreide anzubauen, um den Boden zu schützen. Das schont die Natur und hilft dabei, die Ernteerträge zu steigern, ihre Familien besser zu ernähren und sogar noch Überschuss zu haben, den sie verkaufen können.“ Gemeinsam mit den Menschen vor Ort würden auch Bewässerungssysteme für die Felder gebaut, um die Wasserverteilung besser nutzen zu können. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort helfen dabei, dass die Bäuerinnen und Bauern besser zusammenarbeiten und lokale Märkte ausfindig machen, auf denen sie ihre Produkte zu fairen Preisen verkaufen können.“

Tiere richtig halten

Ein weiterer Aspekt dieses Projekts sei die Viehhaltung, so Diana Rafie. ADRA gebe Vieh an Familien aus und schule sie darin, die Tiere richtig zu halten. Dazu zähle zum Beispiel, dass bestimmte Bereiche der Felder für das Grasen des Viehs vorgesehen würden. Darüber hinaus würden die Tiere regelmäßig von Tierärztinnen und -ärzten untersucht und geimpft. „Den Viehhalterinnen und -haltern helfen wir dabei, die Tiere auf lokalen Märkten zu angemessenen Preisen zu verkaufen, um mehr Einkommen für die Versorgung ihrer Familien zu haben.“

Inklusion

Außerdem möchten ADRA im Rahmen des Projekts ganz besonders die Menschen fördern, die bisher eher benachteiligt wurden: Frauen sowie Menschen mit Behinderung. Daher würden in den Dörfern zum Thema soziale Gleichstellung verschiedene Sensibilisierungskampagnen durchgeführt. Dabei lernten die Menschen zum Beispiel, beim Bau oder der Sanierung von öffentlichen Gebäuden, die für alle Menschen zugänglich sein sollen, das Thema Inklusion gleich mitzudenken. Das könnten simple Maßnahmen wie Rampen oder Aufzüge für Rollstuhlfahrer sein. Die Kampagnen würden für die Teilnehmenden dabei mit Straßenkünstlern, Theaterstücken, Sport, Spielen, Musikern, Kunsthandwerk und Essensständen sehr bunt und attraktiv gestaltet.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit gefördert. Unter dem Stichwort „Die Saat in Laos geht auf“ kann das Projekt durch Spenden unterstützt werden: https://adra.de/spenden/ 

Über ADRA

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA (Adventist Development and Relief Agency) wurde 1956 gegründet und führt weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sowie der humanitären Hilfe in Katastrophenfällen durch. ADRA ist eine nichtstaatliche Hilfsorganisation und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten getragen. ADRA International besteht aus einem weltweiten Netzwerk mit 108 eigenständigen nationalen Büros und etwa 7.500 hauptamtlichen Mitarbeitenden. Das deutsche ADRA-Büro mit rund 50 Angestellten befindet sich in Weiterstadt bei Darmstadt. ADRA Deutschland e.V. führt gegenwärtig 40 Projekte in 24 Ländern durch, die über 4,8 Millionen Menschen zugutekommen. Informationen: https://adra.de.  

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